Wie
bereits in unserer Tape-Kritik zu RUDEs "Haunted"-Demo erwähnt, kommt
Ende dieses Monats das Full-Length Debüt der Amerikaner auf den Markt
und erfreulicherweise habe ich "Soul Recall" bereits jetzt vorliegen.
Es
fällt direkt auffällt, dass von den acht enthaltenen Tracks bereits
vier Stück auf der Demo zu finden waren. Wer also bereits die MC sein
eigen nennt wird das eine oder andere Dè Já Vous erleben. Dennoch bietet
der Longplayer auch für Kassettensammler immer noch genug Reiz, um sich
auch diese Scheibe zu zulegen. Denn die Produktion ist erneut
unheimlich räudig und schießt kraftvoll aus den Boxen. Außerdem gibt es
neue feine Songs wie 'In Thy Name' oder den Titeltrack, die in dieselbe
Kerbe hauen wie die Demo-Songs und sich nicht anmerken lassen, dass sie
zu einem späteren Zeitpunkt entstanden sind. Die Album-Aufnahmen lassen
stimmlich Vergleiche mit alten ASPHYX vergleichen und vereinigen sowohl
amerikanische als auch mitteleuropäische Merkmale in sich.
Ein echtes
Highlight der neuen Lieder ist 'Last Of Us' (muss noch jemand an das
Playstation-Spiel denken?). Das minimalistische Gitarrenintro wirkt
obskur und düster. Es führt ganz langsam in den doomigen Auftakt des
eigentlichen Titels über, bevor dieser sich zu einem amtlichen
Groove-Ungetüm auswächst. Gegen Ende des Tracks wird es dann wieder
etwas ruhiger und man schließt so wie man begonnen hat. Die dunkle
Gitarrenmelodie geleitet den Hörer hinüber zum finalen Rauswerfer.
Meiner Meinung nach wäre es jedoch passender gewesen 'Last Of Us' ans
Ende zu setzen anstatt sich mit 'Internal Ascension' zu verabschieden,
das sich wegen seiner Energie und treibenden Gitarren viel wohler am
Anfang oder in der Mitte des Longplayers fühlen würde. Schlechter macht
das Song allerdings nicht. Hier werden noch mal alle Stärken der Jungs
zusammengefasst und fünfeinhalb Minuten lang zum Besten gegeben.
Insgesamt bleibt das Fazit von "Soul Recall" (im Vergleich zur Rezension der Demo) das gleiche. Die Kalifornier sind authentisch und aggressiv wie ein tollwütiger Wolf. Der Old-School-Faktor ist extrem hoch und an allen Ecken und Enden fühlt man sich an Glanztaten wie "The Rack" oder "Slowly We Rot" erinnert. Definitiv eines der besten traditionellen Death-Metal-Alben der ersten Jahreshälfte.
Ab 30. Mai kann man das Debüt von RUDE bei FDA Rekotz erwerben.
8,5 von 10 Punkten
[Adrian]
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