SHRIKE sind eine Berliner
Band, die nun auch schon eine Weile im Geschäft ist, im Jahre 2006 haben sie
ihr erstes Album auf die Menschheit losgelassen. "Sieben" ist nun der
dritte Output der Band, deren Produktion sie im siebten Jahr ihres Bestehens
gestartet haben, wodurch sich auch ihr Albumtitel erklärt.
Geboten wird roher,
ruppiger Black Metal, der aber nicht einfach stumpf daher
bollert, sondern
immer wieder durch psychedelische oder rockige Elemente aufgelockert und somit
auch nach mehreren Durchläufen immer noch etwas zu bieten hat. Auch sonst
wissen die Jungs ihre Songs gekonnt zu variieren, und das obwohl sie im doch relativ
eng gesteckten Rahmen des Old-School-Black-Metal operieren und auf so
neumodische Spielereien wie Keyboards ganz verzichten. Da wären zum einen die hypnotischen
Schreie im Bandsong 'Shrike', nur um dann im nächsten Song komplett die
traditionelle Keule zu schwingen, inklusive klirrenden Gitarren und sägenden Riffs.
Hier geht es dann deutlich doomiger und fieser zu Werke, auch wenn die
geflüsterte Passage etwas kitschig rüberkommt und ein bisschen den Druck nimmt
sowie den Zauber der Monotonie im Nichts verschwinden lässt.
Der größte Schwachpunkt der Band ist aber leider zugleich ihr größtes
Alleinstellungsmerkmal, nämlich der relativ verständliche deutsche Gesang, dem
es alles in allem aber etwas an Variabilität und Schmutz fehlt, um wirklich mit
der Instrumentalseite mithalten zu können. Dazu kommen noch relativ
überflüssige Spoken-Word-Passagen, deren Sinn sich mir nur ganz selten
erschliesst. All das soll aber nicht zu negativ klingen, denn SHRIKE haben hier
wirklich kein schlechtes Album abgeliefert. Solider, roher Black Metal mit
durchaus gekonntem Songwriting und sehr schönen Ideen, der ein wenig an seinem
schwach-brüstigen Gesang scheitert.
Wer den Jungs eine Chance geben mag und auf traditionellen Black Metal steht, aber auch nichts gegen die eine oder andere frische Idee hat, sollte durchaus zugreifen, wirklich falsch macht er mit "Sieben" nichts. Kann ja nicht jedes Album ein direkter Klassiker sein.
Das Album kann seit heute über die Band direkt bezogen werden.
7 von 10 Punkten
[Nezyrael]
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