Dienstag, 4. Februar 2014

CD-Review: Brewed And Canned "Execute The Innocent"


Hier haben wir sie! Die einzige Death-Metal-Band Wiens beziehungsweise die einzige vernünftige Ansage mit Eiern in der ansonsten von bärtigen Hipstern und verweichlichten nBadehose-Metallern verseuchten Metalszene Österreichs. Diese markigen Versprechungen macht zumindest der Promosheet, der dieser CD bei liegt. Ich weiß zwar nicht was genau innerhalb der Szene jenseits der Alpen abgeht, aber es gibt dort mit PUNGENT STENCH oder BELPHEGOR doch bekannte Extreme-Metal-Acts.  Da ist es schwer vorzustellen, dass eine Brutal Death Band wie BREWED AND CANNED, die Krone der metallischen Schöpfung der ehemaligen K. und K. Monarchie sein soll. Aber lassen wir das mal so stehen und werfen einen Blick auf Debüt-Album der '98 gegründeten Kapelle.


Stilistisch klingen die Wiener (im Gegensatz zu vielen anderen Todesblei-Newcomern) nicht nach Swe-Death, sondern liefern mit "Execute The Innocent" ein Album ab, das blutig roh daher kommt. Stilecht hat man auch ein frauenfeindliches Artwork im Gepäck bei dem Feministinnen wie Alice Schwarzer das Kleingeld aus dem Brustbeutel fällt.
Musikalisch setzt man auf bewährte Blasts und schnelle Gitarren (Paradebeispiel ist 'Multiple Bone Injection'). Dabei huldigt man kräftig DEICIDE und ein wenig auch SUFFOCATION. Einige Melodie-Sprenkler dürfen aber auch nicht fehlen, was durch entsprechende Gitarrenakrobatik abgerundet wird (zu hören beispielsweise im Titeltrack). Über die technische Umsetzung der Instrumentalfraktion kann man nicht meckern. Die Jungs wissen wie man tight spielt. Die Growls sind sehr klassisch. Es wird tief und schwer geröchelt, was gut zum Gesamtbild passt, allerdings könnten hier und da ein einpaar mehr Ausbrüche kommen, die den auf Dauer etwas monotonen Grunz-Gesang durchbrechen.
Insgesamt ist dieser Longplayer eine nette Abwechselung zu den vielen Elchtod-Veröffentlichungen der letzten Jahre. Auch wenn keine neuen Maßstäbe gesetzt werden, lege ich diesen Release jedem Brutalo-Bursche und jeder Gore-Göre ans Herz. Doch nachdem die Österreicher ja von sich selbst behaupten die einzige Todesblei-Truppe Wiens zu sein,  wird die lokale Konkurrenz überschaubar sein.
Am 16. April erscheint das Album von BREWED AND CANNED bei Blacksmith Records.

7 von 10 Punkten

[Adrian]

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