Mittwoch, 27. November 2013

Free For All: Monster "Demo 2013"

Lange ist es her, dass diese Kategorie mit Inhalt befüllt wurde, aber jetzt wurde ich sogar ausnahmsweise von einer Band selbst gebeten hier aufgenommen zu werden (sonst will jeder nur ein einfaches CD-Review haben). Normalerweise ist Totgehört ja kein Wunschkonzert, wo ich kostenlose Promotion für jede x-beliebige Band mache. Aber im Falle von MONSTER aus dem Land der Ostfriesen stimmt die musikalische Qualität und damit stelle ich ihre Demo euch an dieser Stelle mit besonders großem Vergnügen vor.
Zugegeben, bei dem Bandnamen MONSTER habe ich erstmal mit allem gerechnet außer mit einem heftigen Extreme-Metal-Brett (irgendwie habe ich zuerst an deutschsprachigen Metal gedacht). Auch habe ich mich zuerst über die Bezeichung Death-Thrash gewundert. Denn es ist ja nicht mehr selbstverständlich, dass man in der Welt der Demo- und Underground-Bands wirklich immer das bekommt, was einem versprochen wird. Das Thema hatte ich ja schon häufiger angeschnitten, aber gerade der Death-Thrash ist ein Sammelbecken für alle New-School-Truppen, die sich scheuen das Wort Metal-/Deathcore oder Melodeath in den Mund zu nehmen. Was im Zweifelsfall zu einer großen Ernüchterung beim Hörer und einer schlechten Note durch den Reviewer führen kann.
  
Im Falle der Niedersachsen ist das zum Glück anders. Krachendes Drumming, satte Riffs und ein grollendes Gebelle, das tatsächlich sowohl Todesblei- als auch Thrash-Vorbildern gerecht wird, sind die Eckdaten dieser Melange. 'Where
Heaven And Hell Collide' ist ein echt starker Opener, der in sich Thrash á la (neuerer) KREATOR und traditioneller Death-Metal-Kapellen wie MASTER vereint. 'Random Acts Of Undead Empathy' steht dem Opener in Nichts nach und zeigt, dass auch angeschwärzte Riffs (wie beispielsweise bei VADER) und exzessives Double-Bass-Sperrfeuer im Sound wiederzufinden sind. Sehr gut zu überzeugen wissen auch die fließenden Übergänge zwischen den einzelnen Songs. Fast unbemerkt erscheint der Rauswerfer 'Among The Rats' auf der Bühne und haut in die gleiche Kerbe wie seine beiden Vorgänger. Allerdings ist hier der durchaus vorhandene Portion Modernität gut rauszuhören, die sich groovenden Beats niederschlägt. Insgesamt sind MONSTER vor allem eines: erfrischend und hörenswert. Verschiedene Extreme-Metal-Stile werden hier song-dienlich kombiniert und ergeben eine gut hörbare Mischung aus alt und neu, Thrash und Death sowie Geballer und Gefälligkeit. Reinhören (und gratis laden) kann definitiv nicht schaden. Wie die Jungs live abgehen, kann übrige ns auchauf YouTube begutachtet werden.


[Adrian]

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