Nachdem wir uns im ersten Teil unseres Berichts vom Ragnarök Festival mit dem Tagesprogramm beschäftigt haben, kommen wir jetzt zu den Headlinern des ersten Tages. Vor allem Black-Metaller kommen dabei auf ihre Kosten.
fehlt das Intro beim
Tonmann und dann kann noch nicht mal der Bandchef Torsten das Problem mit
seinem MP3-Player, wo das Intro auch drauf ist, lösen. So etwas nervt einen
Musiker natürlich, aber auch ohne Intro kann ein starker Song wie 'Der Tote
Trakt' seine Power entfalten. Natürlich ist auch AGRYPNIE wieder so eine Band,
die die Szene spaltet und gerade so Menschen wie Ash alias Kanwulf von NARGAROTH
hassen diese Art von Black Metal. Woher ich das weiß? Einige Wochen später in
Oberhausen gibt nämlich der streitbare Vokalist eine Anekdote zum Besten nach
der er auf dem Ragnarök einem von der Band aufs Maul gehauen hätte (er sagt
zwar NOCTE OBDUCTA, aber es gibt ja personelle Überschneidungen mit AGRYPNIE).
Ah ja! Komisch, das keiner der Besucher, Presseleute oder anderen Musiker etwas
davon mitbekommen hat. Auf solches Geschwätz kann man eben nicht viel geben und
sollte sich lieber auf die Musik konzentrieren, die hier ausgesprochen gut zur
Geltung kommt und mit 'Asche' ihren abschließenden Klimax feiert.
Das Ü-Ei aus
Österreich DORNENREICH hat sicherlich zu Recht einen sehr
späten Slot erhalten,
denn besonders in den letzten zehn Jahren hat man sich an die Spitze des
Schwarzmetall-Avantgarde gespielt und konzentriert sich heute mal wieder auf
die harte Seite der eigenen Diskographie. Das zieht natürlich erneut viele Zuschauer
vor die Bühne, die sich vor allem über Klassiker wie 'Trauerbrandung' oder 'Wer
hat Angst vor Einsamkeit?' freuen. Leider fehlt etwas das großartige Material
vom 2006er Album "Durch Den Traum", aber bei einer so langen Karriere
mit so vielen tollen Liedern ist man auch nur ein Sklave der begrenzten
Spielzeit. Dennoch gibt es auch hier nichts zu beanstanden.
Absoluter
Headliner des Tages bleibt aber für das Gros des Publikums ELUVEITIE. Die
Schweizer machen die Halle randvoll und das obwohl man wegen Krankheit
personell geschwächt ist (Ausgerechnet Augenweide und Goldkehlchen Anna Murphy
fehlt!). Trotzdem feuert man aus allen Rohren und hat in den letzten Jahren so
viele Hits angehäuft, dass man die Zuschauer problemlos bei Laune halten kann.
Die Circle-Pit-Aufrufe wirken zwar etwas affig, aber sei es drum. Pagan Metal
ist eigentlich auch nur Rock'n'Roll. Die Stimmung erreicht wie zu erwarten bei
'Inis Mona' ihren Höhepunkt und die Moshpits gehen wie erwartet steil.
Danach kommen
SHINING, die mit "Redefining Darkness" eines der Alben 2012
abgeliefert haben und sogar bei Nicht-Black-Metallern auf einmal auf dem Schirm
aufgetaucht sind. Nichtsdestotrotz verzichtet unsere Delegation auf einen
intensiveren Besuch vor der Bühne, da nach vielen Versuchen die Band live gut
zu finden, die Geduld etwas erschöpft ist und wir uns lieber eine kleine Pause
gönnen.
Trotz der
vorangeschrittenen Uhrzeit ist die Halle noch gut gefüllt als HERETOIR
auftreten. Die Post-Metaller liefern den perfekten Soundtrack zum nächtlichen
Ausklang des ersten Festivaltages. Auch wenn ihre Zeit etwas beschnitten wird,
da SHINING und ELUVEITIE überzogen haben, bleibt immer noch genug Zeit um
schöne Lieder wie 'Eclipse' oder 'Graue Bauten' zu zelebrieren.
So geht ein
toller Tag zu Ende und auf die meisten Besucher wartet die Kälte der Nacht, die
sie in ihren Zelten zum bibbern bringt.
Im dritten Teil kommen wir dann auf den zweiten Tag des Festivals zu sprechen.
[Sebastian & Adrian]
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