Montag, 6. Mai 2013

Song Of The Day: Slayer


Wie angekündigt, folgt heute der Beitrag anlässlich des Todes von SLAYER-Gitarrist Jeff Hanneman vor knapp drei Tagen. Ich habe eine Weile überlegt bis mir ein passendes Format für den Umgang mit einem so tragischen Ereignis eingefallen ist. Immerhin wirkt ein klassischer Nachruf anmaßend, wenn man den Verstorbenen weder gekannt hat noch maßgeblich von ihm inspiriert wurde. Deswegen habe ich mich entschieden das Ganze im Rahmen eines "Song Of The Day"-Beitrags zu thematisieren.
Ich war nie einer von diesen Metallern die SLAYER über alle Maße abgefeiert haben, um ehrlich zu sein hat mich diese völlig übertriebene Anbetung (vor allem im Internet) ziemlich genervt. Dennoch habe ich immer die Rolle, die die Band innerhalb der Szene eingenommen hat, respektiert und bewundert. Denn wenn man ehrlich ist, haben SLAYER den Extreme Metal begründet und ihn als eigene Sparte etabliert. Vorher waren Bands wie METALLICA oder VENOM  das Maß aller Dinge in Sachen Härtegrad (übrigens, waren beide Gruppen direkte Einflüsse für die Musiker von SLAYER am Anfang ihrer Karriere), aber trotzdem waren diese Bands noch sehr konventioneller Heavy Metal auch wenn die Brutalität zugenommen hatte.

SLAYER hingegen waren eine Revolution! High-Speed, sägende Riffs und ein treibender Beat, der einem die Ohren wegbläst, sorgen dafür, dass auch nach 27 Jahren ein Album wie "Reign In Blood" und ein Song wie 'Raining Blood' im speziellen nichts von ihrer Urgewalt verloren haben. Zumindest mir war die gnadenlose Energie zu viel als ich  das erste Mal als Teenager den genannten Song mitbekam. Aber trotzdem hat er mich auch gleichzeitig fasziniert und obwohl ich seinerzeit mit der unerhörten Aggression überfordert war, hörte ich
mir den Song immer wieder mal an. Allein schon die Geschwindigkeit der Vocals waren unmenschlich und Araya verstand beziehungsweise versteht es immer noch auch ohne Growls und Screams unheimlich und wahnsinnig zu klingen. Herzstück bleibt aber die Gitarrenarbeit! King und eben auch Hanneman haben (unbewusst) mit ihrem sägenden und messerscharfen Riffs die Tür in Richtung Death Metal (und wahrscheinlich auch Black Metal und Grindcore) ganz weit aufgetreten, was Legionen von Musikern dazu gebracht hat Teil der Extreme Metal Bewegung zu werden. Ob die harte Metal-Landschaft ohne SLAYER genauso aussehen würde, wie sie es heute tut, darf bezweifelt werden.
Da macht es auch nichts, dass nach 1990 kein richtig legendäres SLAYER-Album mehr veröffentlicht wurde, denn mit "Show No Mercy", "Hell Awaits", "South Of Heaven", "Seasons In The Abyss" und vor allem "Reign In Blood" war das Fundament für den Extremismus im Metal gelegt. 
Jeff Hanneman wurde leider nur 49 Jahre alt, aber hat mehr erreicht und erlebt als den meisten von uns Sterblichen vergönnt ist. Er hat zusammen mit Kerry King SLAYER erschaffen und gleichzeitig einige der wichtigsten Metal-Scheiben aller Zeiten eingeprügelt. Außerdem war er immer ein Teil von SLAYER und stand so für Konstanz in der Metal-Szene. 
Das Leberversagen, an dem er letztendlich starb, wird bisher auf einen Spinnenbiss aus dem Jahre 2011 zurückgeführt, was zu einer fatalen nekrotischen Hauterkrankung geführt haben soll, die er letztendlich nicht besiegen konnte. Aber was es auch letztlich war, es steht in jedem Fall fest, dass Jeff Hanneman ähnlich wie Ronnie James Dio oder Chuck Schuldiner niemals vergessen wird und seine Songs auch noch 30 Jahren gehört werden. Allen voran 'Raining Blood'!

Ruhe In Frieden, Jeff!

[Adrian]

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