Einige Jahre bevor man von einem Death-Metal-Revival geredet hat, gründete sich im Ruhrpott die Traditionalisten-Truppe LIFELESS, die 2008 mit "Beyond the Threshold of Death" einen brachialen Einstand feierte. Danach wurde es erstmal etwas stiller um die NRW-Deather. Erst 2012 kam mit "Chapel Of A Lifeless Cult" ein neuer Release der Leblosen um die Ecke, in dem man sich eine 7''-Inch mit den Newcomern von CHAPEL OF DISEASE teilte.
Dieses Jahr ist es aber endlich wieder soweit! LIFELESS ist mit einer frischen LP namens "Godconstruct" zurückgekehrt, um den Todesacker ordentlich umzupflügen.
Das Album beginnt recht stimmungsvoll mit Choral und läutenden Glocken, was sich aber bereits im anschließenden Titeltrack in einen Brecher aus wütenden Riffs, schnellen Blasts und herrlichen Gitarren verwandelt. Eine generelle Stärke der Dortmunder ist es, dass sie verdammt harten Death Metal spielen, der sowohl Brutal-Death und Black Metal Fans gefallen könnte, aber gleichzeitig die Grundeigenschaften der alten Schule stets bei behält. Gerade ein Song wie 'Seething With Rage' geht ordentlich ab und bleibt trotzdem gut nachvollziehbar.
Das Organ von Klampfer und Sänger Marc ist auch amtlich und lässt sich nicht direkt in eine Schublade packen. Ein wenig MORGOTH und OBITUARY hier und ein bisschen NIHILIST und DISMEMBER dort. Apropos Schwedentod: auch an dieser Front überzeugen LIFELESS! 'Towards Damnation' und 'Reconquering The Soul' würden beispielsweise auch gut auf "Like An Ever Flowing Stream" passen. Das feine Gitarrenspiel der Axt- Fraktion ist aber das beständigste Merkmal von "Godconstruct" und insbesondere in 'Blindead' merkt man wie ausgefeilt die Fähigkeiten der Pott-Bewohner sind. Das Song-Writing strotz da nur so vor interessanten Ansätzen, auch wenn man natürlich sagen muss, dass hier wirklich viele Trademarks zu hören sind, die andere Old-School-Bands zuletzt auch schon verwendet haben. So cool Swedish Death auch ist, sollte man darauf achten nicht zu sehr auf diesen nordischen Pfaden zu wandeln. Momentan funktioniert dieses Konzept aus Stockholm aber noch ganz gut und gefällt speziell mir wesentlich besser als diese ganzen NECROPHAGIST- Klone, die einfach song-undienliches Gefrickel als hohe Kunst verkaufen wollen.
Kommen wir nun aber zum Fazit. Denn was nach mehreren Durchläufen von "Godconstruct" hängen bleibt ist vor allem das ausgefeilte Gitarrenspiel und das bestialische Gegrowle, das einem die Zähne ausschlägt. LIFELESS machen keine Gefangenen und zeigen auch mit ihrem zweiten Album seit der Gründung 2004, dass gut Ding manchmal Weile braucht. Und in diesem Fall hat sich das Warten definitiv gelohnt. "Godconstruct" von LIFELESS ist seit heute bei FDA Rekotz zu erwerben.
8 von 10 Punkten
[Adrian]
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