Die sechs Songs kommen auf eine Spielzeit von etwa 23 Minuten und sind sehr kurzweilig ausgefallen. Der Death
Metal des hessischen Vierers wird mit rauen und rotzigen Crust-Ausbrüchen verbunden, was
insbesondere dem kratzigen Keifen von Fronter Schettler zu zuschreiben ist.
Das Riffing der ersten drei Songs ist schwedisch und ordnet
sich mit seinem HM2-Sound klar in der Stockholmer Szene ein. Man findet hier viel wieder, was auch schon
NIHILIST oder DISMEMBER so stark gemacht hat. Trotzdem wirken Wound zu keinem Zeitpunkt wie
ein billiger Abklatsch. Die Dynamik ist sehr punkig und mit schleppenden Stampfpassagen
hält man sich in der ersten
Hälfte der MC gar nicht erst auf. Lieder wie 'Unsolved Obscurity' oder 'Among You'
knallen richtig gut und animieren schon beim ersten Durchlauf zum
mitmachen.
Etwas gemächlicher wird erst beim Intro zu Song Nummer Vier.
Etwas angeschwärzt kommt 'Pandemonic' daher und präsentiert sich als Bastard aus
DESASTER und TOXIC HOLOCAUST.
Wieder todesmetallischer und mit jeder Menge Groove
begeistert im Anschluss 'Forever Denial', das vor allem durch ein sehr cooles Rock'n'Roll-Klampfen-Solo
zu überzeugen kann. Insgesamt ist es aber auch gerade durch den treibenden
Stakkato-Beat einer der stärksten
Songs auf "Confess To Filth".
Der Rauswerfer 'Moloch' ist danach nicht nur der letzte,
sondern auch der Titel, der am meisten aus dem Rahmen fällt. Denn im ersten Augenblick
klingt er sehr stark nach AT THE GATES oder den ganz, ganz frühen Demos der Göteborger IN
FLAMES. Dennoch oder gerade deswegen ist die letzte Nummer das Lied, was dem Hörer am
meisten in Erinnerung bleibt. Auch wenn es viel weniger Old-School-Death-Metal-Anteile
beinhaltet als alle anderen Lieder.
Es wirklich beeindruckend, wie selbstverständlich WOUND auf
völlig verschiedenen Schlachtfeldern bestehen und überzeugen können. Scheuklappenfrei
mischen sich hier Death Metal, Crust, Thrash und Black Metal zu einem brandheißen
Cocktail. Selten hat sich der auf einer Demo so sehr gelohnt wie im Fall der Jungs aus
Rhein-Main. Dass sie aber nicht nur auf Magnetband sondern auch live Spaß machen können,
haben sie zuletzt auf einem gemeinsamen Konzert mit CHAPEL OF DISEASE und MISANTHROPIC
in Mainz unter Beweis stellen können.
Mit viel Spielfreude und Energie im Gepäck haben sie einen
brutalen Auftritt hingelegt. Sogar das DARKTHRONE-Cover 'Too Old Too Cold' fügte sich perfekt in ihren
Sound ein und sorgte für viel Bewegung. Da bleibt wirklich zu hoffen, dass auf
"Confess To Filth" bald ein amtliches Full-Length-Debüt folgt.
Denn wenn man die Qualität nur Ansatzweise halten kann,
steht der deutschen Death-Metal-Szene ein wahres Hitalbum ins Haus. Vorest kann man aber
erst noch die auf 152-Stück-limitierte Demo-Kassette bei Weed Hunter Records erstehen, die
mit vier Euro, jeden Cent Wert ist.
[Adrian]
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