Diesmal wäre es eigentlich sinnvoller vom "Musiker der Woche" oder "Bands of the Week" zu sprechen . Denn der Schwede Dan Swanö ist ein wahres Multitalent. Er ist nicht nur durch seine Arbeit mit Bands EDGE OF SANITY, BLOODBATH, KATATONIA, NIGHTINGALE, PAN.THY.MONIUM, BREJN DEDD, UNICORN, INFESTDEAD und ROUTE NINE bekannt, sondern auch als DER Produzent, der den schwedischen Death Metal Sound mitentwickelt hat.
An dieser Stelle soll aber nur auf zwei ausgewählte Alben eingegangen werden, die definitiv zu meinen persönlichen Swanö-Highlights zählen.

Der zweite Release, der hier vorgestellt werden soll, ist das bislang einzige Soloalbum des Skandinaviers beziehungsweise der einzige Release, der unter dem Namen DAN SWANÖ veröffentlicht wurde. "Moontower" erschien 1999 und war experimenteller als alles was EDGE OF SANITY bis dahin gemacht hatten, vielleicht auch der Grund warum es nicht unter diesem Banner erschienen ist.
Swanö selbst hat seinen Alleingang folgendermaßen beschrieben:
"Es klingt als hätten RUSH in den 70ern Death Metal gespielt."
Eine Beschreibung, die den Nagel auf den Kopf trifft. So vertrackte Gitarren und komplizierte Strukturen hört man sonst nur bei den verrücktesten Prog-Bands, wobei dort weniger Druck und vor allem keine Growls benutzt werden. Hier werden einfach zwei Welten zusammengefügt, die normalerweise als unvereinbar gelten. Das Ergebnis ist jedoch einfach monumental und schafft den Spagat, an dem viele andere technische Bands scheitern: Der Hörer wird zwar gefordert aber nicht überfordert.
Lieder wie 'Creating Illussions' oder 'Encounterparts' sind kraftvoll, melodisch und ein Feuerwerk an brillanten Riff-Ideen.
Das noch mal schwerst progressive 'In Empty Phrases' ist dann auch die perfekte Abrundung für dieses intelligente Metal-Album, das die Fähigkeit hat Fans von OPETH, DREAM THEATER und CYNIC einerseits und Anhänger von DISMEMBER, ENTOMBED und DEATH andererseits zufrieden zu stimmen. Es ist wirklich unglaublich, dass "Moontower" heute mehr oder wenig in Vergessenheit geraten ist, was aber auch für die Degeneration des Metals in den späten Neunzigern steht.
[Adrian]
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