Eine dieser Bands (und unsere erste Band der Woche) ist CAPTAIN THREE LEG aus den USA. Die Jungs sind sehr aktiv und haben insgesamt über 28 (!) Alben, Singles, EPs beziehungsweise Splits auf die Welt losgelassen und sind laut ihrer Facebook-Seite derzeit damit beschäftigt eine neue Scheibe einzutrümmern:
Aber was bietet die Combo eigentlich musikalisch? Im Grunde eine Frage, die man so beantworten kann: Wenn du ANAL CUNT vergötterst, wirst du auch den dreibeinigen Kapitän lieben. Denn der Sound der beiden Formationen ist schon sehr ähnlich und liefert damit nicht weniger als Noisegrind at its best. Inhaltlich ist man allerdings nicht so grenzwertig wie AxCx. Man bewegt sich lieber in 'normalen' Grind-Gefilden (Sex, Gore und Schwachsinn) und baut Songs, die so sehr nach DIY riechen, dass es sogar für Musik-Laien unübersehbar ist. So hat man auf "Rated ARRRRR: Boombox Days Vol.2" das Gefühl, dass die Jungs aus Philiadelphia (Pennsylvania) einfach planlos in den Proberaum gefallen sind, 65 Minuten gesoffen und gejammt haben. Zumindest die teilweise wie Ansagen wirkenden In- und Outros lassen dies vermuten.
Ein weiteres Markenzeichen der Kapelle sind extrem kurze Songs. Eine Platte dauert im Schnitt eine Stunde und trotzdem explodiert die Trackanzeige fast. 98 bis 99 Songs müssen halt auch mal ausgereizt werden, auch wenn man mal A-Capella die BACKSTREET BOYS covern muss.
Hier steht eben der Spaß im Vordergrund und das ist auch gut so. Immerhin muss man ja auch nichts für die Musik der Dreibeiner bezahlen und kann alles, was die Jungs so rausbringen auf ihrer Bandcamp-Seite legal herunterladen.
Wer sich aber vom Angebot wie erschlagen fühlen sollte (immerhin sind es ja bald 30 Scheiben), dem sei "Nightly Desecrations" ans Herz gelegt. Die einleitenden Samples sind der Hammer (hört euch nur mal das Statement am Anfang von 'Brain Full Of Shit' an)! Und auch musikalisch killt das Album anderen Mist, der uns als Grindcore verkauft wurde. Es ist ein einziger Hörgenuss für Grinder-Ohren, nicht zuletzt da auch die Produktion professioneller klingt als bei anderen Releases der Amis. Wer nun also neugierig geworden ist, sollte die Band, die seit 1995 unterwegs ist, mal antesten und sich in ihre wunderbare Welt des Schwachsinns entführen lassen. Es lohnt sich und kostet noch nicht mal was! Aufmerksam auf die Band wurde ich übrigens durch grindcorekaraoke.com - einerseits Label und zum anderen Vertrieb vieler Underground-Grind-Bands - die ebenso wie ihre Schützlinge alles kostenlos zum Download anbieten, was sie veröffentlichen. Da ist natürlich nicht alles Gold was glänzt, aber CAPTAIN THREE LEG gehört definitiv zu den stärksten Bands des Roosters.
[Adrian]
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