Sonntag, 1. Februar 2015

CD-Review: Dissecdead "Swamp Of Suffering"

Die Berliner von DISSECDEAD sind zurück! Nach einer Demo und einer EP erscheint dieser Tage endlich der erste Longplayer der Hauptstädter, der auf den Namen "Swamp Of Suffering" getauft wurde.
Das Duo beginnt dieses 53-Minuten-Machwerk mit einem sehr schwedischen Einschlag und rückt sich selbst in die Nähe von archetypischen Stockholm-Bands wie PAGANIZER oder DISMEMBER. Positiv fällt dabei auf wie treibend und leicht black-thrash'end der Sound dieser leider noch recht unbekannten Band ist (ein Eindruck, der vor allem durch die zum Teil schrill keifenden Screams entsteht). Die Platte verdient aber auch durch seine tollen Soli Respekt - gerade bei 'Sadist Lane' merkt man wie virtuos die Berliner sein können. Aber auch Energie ist genügend vorhanden.
Bei 'Godworm' beispielsweise ballert es ordentlich aus den Boxen. Trotz aller musikalischen Vorzüge fehlt es den beiden Jungs an Aufmerksamkeit. Mit gerade mal 77 Likes bei Facebook haben sie noch weniger digitale Supporter als mein eigenes Zwei-Mann-Extreme-Metal-Projekt GOREMORRHA, das weniger veröffentlicht hat und auch nicht mit so einem ausgereiften  und professionellen Auftreten dienen kann. Es fällt zwar auf, dass die Nähe zu den skandinavischen Referenzen sehr groß ist und an manchen Stellen ein Funke mehr Eigenständigkeit hilfreich wäre, aber mehr Beachtung durch die Szene verdienen DISSECDEAD dennoch. Sie spielen eine sehr authentische Form des Old-School Death Metals und sind genau das richtige Futter für Fans von anderen Schwedenfreunden wie REVEL IN FLESH oder LIFELESS.
Empfehlen würde ich DISSECDEAD allerdings drei Dinge: Erstens, Live-Mitglieder suchen und die deutschen Bühnen stürmen, denn dort wird ihr Sound besonders gut funktionieren; zweitens, weniger Schwedentod und mehr eigene Akzente setzen; Drittens, kürzere Alben schreiben, denn 53 Minuten sind definitiv zu lang für ein solches Album, zwei bis drei Songs weniger macht den Silberling insgesamt kompakter.



Außerdem sollten die beiden Deather dafür sorgen ihren Namen in der Szene stärker zu breiten, noch fliegt diese an sich talentierte Gruppe unter dem  Radar. Deswegen mache ich hiermit den Anfang und fordere jeden Death-Metaller dazu auf "Swamp Of Suffering" anzutesten. Denn auch beziehungsweise gerade im tiefsten Untergrund schlummern echte Perle.
Seit 22.01.2015 kann man das Full-Length-Debüt der Berliner bei ihnen selbst erwerben.

7,5 von 10 Punkten

[Adrian]

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