Dienstag, 8. April 2014

CD-Review: Decapitated Christ "Arcane Impurity Ceremonies"

Mit "Arcane Impurity Ceremonies" bringen DECAPITATED CHRIST aus Barcelona ihr schon viertes Album in 6 Jahren auf den Markt, und sind insgesamt sogar schon seit 10 Jahren im Death Metal unterwegs. Dazu hat man bei dem renommierten deutschen Death-Metal-Label FDA Rekotz unterschrieben. Kann also gar nichts mehr schief gehen sollte man denken, wenn man dieses Album zum ersten Mal in den Händen hält und in der Schacht der Anlage schiebt.

Aber leider können die Spanier dieser - vielleicht auch nicht ganz fairen - Erwartungshaltung nicht völlig gerecht werden. Zwar ist der von Javi Bastard (GRAVEYARD) produzierte Sound mehr als ordentlich, kräftig und passend Old-School, und auch das Cover ist ansprechend, aber die Songs können hiermit schlicht nicht mithalten.
So ist leider direkt der Opener eine relativ langweiliges und einfallsloses Stück Death Metal, größtenteils im Standard-Mid-Tempo gehalten mit ein paar eingestreuten schnelleren Passagen, das der etwas eintönige Gesang auch nicht nach oben hieven kann. Das sich daran anschließende 'Human-Eating Herd Of The Damned' wartet zuerst mit einem Röchel-Intro eines Sterbenden auf, beginnt dann aber schnell mit einem BEHEMOTH-Vibe und schönen flirrenden Melodien ausgestattet richtig gut zu werden. Diese etwas epischere Seite der Band steht sowohl der Instrumental-Fraktion als auch dem Sänger deutlich besser zu Gesicht. Auch die BOLT-THROWER-Hommage 'When War Brings Glory (Cenotaph 666)' kann mit großartigem Groove und brutalen Riffs überzeugen. Auch 'Hexenhammer' mit der vielleicht besten Gesangsleistung des Albums und 'Sabbath Of The Blind Dead' können überzeugen, aber wenn von acht richtigen Songs nur vier wirklich gelungen sind, bleibt die Frage offen ob der Veröffentlichungsrhythmus nicht doch ein wenig zu schnell war und man nicht lieber noch ein Jährchen hätte warten sollen um das vorhandene Potenzial besser zu nutzen.



Alles in Allem ist "Arcane Impurity Ceremonies" kein schlechtes Album, das in seinen guten Momenten Spaß macht, in seinen schlechten Momenten aber leider etwas zu sehr langweilt. Man wird sich als eingefleischter Death-Metal-Maniac zwar wahrscheinlich nicht sonderlich über den Erwerb des Albums ärgern und es werden sich auch ein bis zwei Songs auf einem Sampler fürs Auto einfinden können, aber das komplette Album wird wohl eher selten den Weg in den Player finden.
Die Scheibe ist ab dem 11.04.2014 bei FDA Rekotz zu erstehen.

5,5 von 10 Punkten

[Nezyrael]

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