Mittwoch, 9. Oktober 2013

Reingehört: W.A.S.P. "Live... In The Raw"

Beim Stöbern bei meinem Lieblings Second-Händler, bin ich vor ein paar  Tagen auf eine echt feine CD gestoßen, die ich an dieser Stelle  unbedingt mal featuren muss (außerdem passt es wunderbar zum Thema, da  wir bereits gestern auch schon eine Live-CD vorgestellt haben). Es handelt sich bei dem Fundstück  um "Live... In The Raw" von W.A.S.P. aus dem Jahre 1987.
Ein  tolles Jahr! Der Heavy Metal war auf seinem Höhepunkt und  Dank
DOKKEN, MÖTLEY CRÜE und POISON hörte sogar der Mainstream  verstärkt harte Rock-Musik. Auch bei W.A.S.P. lief es rund! Drei Studioalben waren bereits auf dem  Markt und mit beispielsweise 'L.O.V.E. Machine', 'I Don't Need No  Doctor ' oder auch 'I Wanna Be Somebody' hatte man eine ganze Latte an  Gassenhauern im Gepäck, die von den Fans auf  Tour begierig abgefeiert  wurden. Da lag es natürlich nahe das Ganze auf Disc zu bannen  und als Live-Dokument loszuschlagen (immerhin gab es vorher nur eine  Live-VHS der Amis). Das riecht natürlich erst einmal nach Kommerz. Allerdings steckt bei dieser LP etwas mehr Mühe  dahinter als man es gemeinhin gewohnt ist. Denn mit 'The Manimal' und  'Harder Faster'  findet man hier gleich zwei exklusive Songs, die es NUR auf diesem  Live-Album gibt (So eine Mühe macht sich heute auch keiner mehr) und mit 'Scream Until You Like It' gibt es auch den Soundtrack-Beitrag der Band zum  Film 'Ghoulies II' (ein echter 80s Horror-Klassiker übrigens) noch oben drauf. Eine Frage bleibt dennoch offen. Wo zum Teufel  ist 'Animal (Fuck Like A Beast)' geblieben? War der Überhit zu heiß  für ein Amerika in dem imme rnoch eine verbitterte alte Nancy Reagan als  First-Lady Krieg gegen die Jugendkulturen führte? Oder wollte das Blackie einfach es so haben, um anderen Songs den Vorzug zu geben?


Sei es wie es sei! "Live... In The Raw" war ein furioser Live-Einstand  für die Wespen gewesen und ist auch heute noch das essentiellste  Bühnen-Dokument der schrillen Kapelle. Aufgrund der guten Produktion  kann man es sogar als Best-Of verwenden. Dadurch dass da (bestimmt) im  Studio etwas nach justiert wurde, bekommt man einen sehr klaren Sound, der aber trotzdem dem Live-Feeling gerecht wird.  Aufgenommen wurde das Teil übrigens in Long Beach, also direkt vor der Haustür  der Männer aus L.A. Und wo sonst könnte die Stimmung bei einem ihrer Gigs besser sein als in Kalifornien?
Wer nun Bock auf diese CD bekommen hat, sei aber angehalten nach dem  97er Re-Release Ausschau zu halten. Dort gibt es nämlich gleich vier  Songs mehr auf die Ohren und alles sogar remastered. Aber auch so ist "Live... In The Raw" ein  echtes Juwel und gehört in den Plattenschrank von jedem W.A.S.P.-Fan!

[Adrian]

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