Dienstag, 7. Februar 2017

Classic-Review: Iron Curtain "Mosh Or Die"

Die besten Scheiben bekommt man von Freunden in die Hand gedrückt (zumindest meistens). Denn auch wenn die Scheibe schon eine Weile draußen ist - lohnt sich ein Schulterblick auf "Mosh Or Die" von IRON CURTAIN. 2009 haben die Speed-Metal-Spanier ihr Demo-Debüt veröffentlicht und seitdem einen Haufen weiterer Releases auf die Welt losgelassen (darunter auch das aktuelle 2016er Album "Guilty As Charged"). Begonnen hat allerdings alles mit vier Songs, die man auf CD-R und Magnetband gebannt und im Selbstvertrieb unter die Leute gebracht hat. 
Das Geprügel aus dem Proberaum ist ungeschliffen und roh wie zwei Kilo
Schweinemett. Die Aufnahmequalität ist zwar weit entfernt vom Rumpelsound der Demo-Vorbilder aus den 80ern, aber Hi-Fi würde ich es auch nicht nennen. Klanglich ist das ein gutes Mischungsverhältnis, denn man kann sich "Mosh Or Die" entspannt anhören ohne Ohrenkrebs zu bekommen, aber trotzdem hat man dieses typische Zucken im Nacken wenn man sich gute Demoaufnahmen anhört. Der eröffnende Titeltrack ist ein starker Auftakt. Der Chorus geht direkt ins Ohr und das Schlagzeug erzeugt zusammen mit den pfeilschnellen Riffs ein gemeines Rauschen, dem man sich einfach nicht entziehen kann. 'Bazooka' bleibt im gleichen Fahrwasser und setzt den 4/4-Bombenhagel eindrucksvoll fort, bis 'T.N.D.' einige thrashige Stakkato-Akzente setzt. Der finale Abgesang 'Metal Of Hell' beendet den Reigen mit einem energiegeladenen Rhythmus und einem mitreißenden Brett, zu dem sich bewegt werden will.

Nicht nur Speed-Metal-Sammler sollten sich IRON CURTAINs Erstling auf den Einkaufszettel schreiben. "Mosh Or Die" zeigt wie tief der Vierer aus Murcia schon immer im Untergrund des Metals verwurzelt gewesen war und es bis heute ist. Viele deutsche Metalheads belächeln vielleicht noch immer die iberische Halbinsel wenn es um klassische Stromgitarrenkost geht - IRON CURTAIN allerdings setzt seit "Mosh Or Die" unüberhörbare Ausrufezeichen im Südwesten Europas, der mehr Metal zu bieten hat als man allgemein annimmt. 
Seit dem 19.09.2009 gibt es diesen Dreher als Tape oder CD auf dem Markt und man kann ihn in gut sortierten Mailordern bis heute käuflich erwerben.

[Adrian]

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen