Samstag, 16. April 2016

CD-Review: Vidargängr "A World That Has To Be Opposed"

"VIDARGÄNGR stands für nothing" (sic) steht in Denglisch auf dem Waschzettel der vorliegenden Promo und beschreibt die nihilistischen Sachsen der thematisierten Kapelle ziemlich gut. Denn der Fünfer-Pack (deren Mitglieder sich - wie so vielen andere Schwarzheimer auch - nur mit einzelnen Buchstaben anreden lassen) produziert eine wütende Form des orthodoxen Black Metal, der völlig kompromisslos aus allen Rohren feuert und auch beim zweiten Album "A World That Has To Be Opposed" diese Marschrichtung nicht verlässt.
Nach einem obskuren Intro, indem relativ viel herumgestöhnt wird, bricht die
Hölle los. Die Blasts schießen dem Hörer nur so um die Ohren und Schreihals P entfesselt mit seinen Stimmbändern ein infernalisches Feuerwerk, das puren Hass und menschen-verachtende Abscheu ausstrahlt. Die Song-Struktur besteht aus Black Metal, Schwarzmetall und ganz viel Svartmetall. Kurzum, hier findet man Black Metal in konzentrierter Form vor. Mal ist man skandinavisch frostig, mal lässt man es etwas okkulter werden, wie man es aus Deutschland gewohnt ist, aber die Tracks sind vor allem eines: Ein Hassbatzen, der dir in die Fresse schlägt, wie es sich für Black Metal gehört. Es ist völlig egal ob man 'Contempt' oder 'Starcave, Depths And Chained' zur Hand nimmt, alle Songs folgen dem Schema "schneller, härter, dunkler" und das Konzept geht auf. Die Gitarrenkaskaden ergeben mit den Stakkato Drum-Salven herrlich stimmungsvolle Klanggebilde, die Freunden von traditionellem Black Metal eine Menge Vergnügen bereiten werden. Besonders 'Thy Nothingness' ist ein äußerst aggressiver Schlachtengesang und sorgt mit maximalem Feindschaftsfaktor für einen ordentlichen Abgang, der im allerletzten Akt von einem unverzerrten DISSECTION-Gedächtnismoment gekrönt wird.

Alles in allem ist VIDARGÄNGR eine Black-Metal-Kapelle in ihrer reinsten Form und "A World That Has To Be Opposed" ist ein räudiger Prügel, der auf alles scheißt was nicht ebenso schwarz ist wie er selbst. Wen ihr wirklich harten und unverfälschten Black Metal sucht, dann seid ihr bei den Leipzigern genau richtig. Alle anderen sollten hier keine Feingeistigkeit erwarten, denn diese Scheibe tritt jedem Poser schonungslos in die Eier.
Ab 29. April kann man sich CD und Vinyl bei War Anthem Records abholen.

8 von 10 Punkten

[Adrian]

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