Mittwoch, 21. August 2013

CD-Review: Joyless Jokers "Taste Of Victory"

Normalerweise bin ich nicht der größte Melo-Death-Fan unter der Sonne aber bei so einem Brett wie es die JOYLESS JOKERS abgeliefert haben, mache ich liebend gerne eine Ausnahme! "Taste Of Victory" ist die beste Verbindung von Göteborg-Elementen und brachialem Extreme Metal seit dem letzten Album der Skandinavier  von EVOCATION.
Ich nehme durch diesen Einstieg zwar schon eine Menge vorweg, aber ich kann
diese Platte einfach nicht genug loben. Alles greift hier wunderbar ineinander und ergibt eine logische Einheit. Die singenden Gitarrenläufe werden wunderbar von dezenten Keyboard-Salven flankiert, die dem Ganzen einen leicht industriellen Anstrich verleihen. Besonders schön ist das im zweiten Track 'Murder In Me" gelungen, dessen Melodie sich sehr schnell im Gehörgang festsetzt und der ein heftiges Ohrwurmpotenzial hat. Die italienische Truppe schafft es eindrucksvoll die melodische Konkurrenz  aus dem hohen Norden an die Wand zu spielen und bringt mit Liedern wie 'I'll Watch You Die' die alten Zeiten zurück als AT THE GATES noch Ton angebend waren und IN FLAMES noch Musik gespielt haben, die das Suffix "Death Metal" verdient hatte.
Besonders gut gefällt mir die grollende und schreiende Stimme von Vokalist Thomas. Er setzt nämlich auf einen sehr traditionellen Growl-Stil, der sich zum Glück nicht an diesen Brüllaffen-Shouts moderner Metal-Frontmänner orientiert.
Natürlich ist nicht zu überhören, dass in Songs wie 'Ponit Of No Return' moderne Death-Metal-Vertreter wie ILLDISPOSED oder SCAR SYMMETRY ihre Duftmarke hinterlassen haben, aber es ist schon beeindruckend wie geschickt sie diese Elemente arrangiert haben, ohne dass die durchschlagende Power der Tracks in Mitleidenschaft gezogen wird.

Negativ finde ich an der Band an und für sich nichts, außer vielleicht dem Namen. JOYLESS JOKERS klingt nämlich mehr nach einer rotzigen Hardrock-Band als nach Melodic Death Metal. Ansonsten hält sich die Kritik aber in Grenzen. Die Südeuropäer legen mit "Taste Of Victory" ein fettes Debüt vor, das in seinem Subgenre sicherlich zu den Top-10-Alben des Jahres gehören würde (wenn es nicht bereits seit 2012 draußen wäre). Reinhören lohnt sich!

9,5 von 10 Punkten

[Adrian]

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