Mittwoch, 20. November 2013

CD-Review: Nuclear Omnicide "Bringers Of Disease"

Wir hatten lange keinen Thrash Metal mehr bei Totgehört gehabt. Deswegen gibt es heute mit NUCLEAR OMNICIDE einen besonders leckeren Vertreter des Genres. Ihre neue EP "Bringers Of Death" macht seinem Namen nämlich alle Ehre und vermischt den Sound des traditionellen Thrashs mit Proto-Death-Metal á la SLAUGHTER oder (ganz alten) SEPULTURA.


Natürlich ist damit nicht gemeint, dass dievier  Jungs einen Garagen-artigen Sound haben und primitive Songs schreiben. Nein, es ist vielmehr der Härtegrad mit dem die Finnen hier zu Werke gehen. Vor allem bei 'Curse Of The Undead' oder auch 'Institution (Execution)' kann man an vielen Stellen merken, dass so manche Todesblei-Band hier ihren Eindruck hinterlassen hat. Am stärksten allerdings hört man die Verwandtschaft aber beim Titeltrack selbst an. Hier packt Fronter Benny nämlich vereinzelt auch Growls aus und schlägt sich ganz gut (auch wenn er natürlich auch kein geübter Grunzer ist und teilweise etwas nach Phil Anselmo mit Stimmbandentzündung klingt). Trotz dieser Anleihen handelt es sich bei der Kapelle aus Kirkkonummi um eine 100%ige Thrasher Truppe. Schon das kurze Eröffnungslied 'We Came To Thrash!' ist ein klares Bekenntnis zum Genre und bringt in 85 Sekunden auf den Punkt worum bei dieser EP geht. Geschwindigkeit, Brutalität und natürlich Thrash. 


Schade eigentlich, dass sich die Band erst 2010 gegründet hat. Denn ein paar Jährchen früher hätten sie es bestimmt geschafft sich auf einem Popularitätsgrad mit GAMA BOMB oder MUNICIPAL WASTE zu bewegen. Allerdings redet heute niemand mehr vom Thrash Revival (außer denen die immer schon auf das Genre standen) und jüngere Dreschflegel haben es wieder schwerer aufzufallen. Auf der anderen Seite hat "Bringers Of Death" aber auch genug Potenzial und Reiz, um auch dem einen oder anderen Old-School-Death-Puristen (von denen es inzwischen ja auch wieder mehr gibt) zu gefallen. Zu wünschen wäre es NUCLEAR OMNICIDE. Denn die Skandinavier spielen lockeren und unbeschwerten Metal, ohne dabei wie eine Lachnummer oder Spaßband zu wirken.

Die Platte erscheint am 3. Januar über Violent JourneyRecords und ist ideal um nach Weihnachten die letzten Festtagsmelodien aus dem Gehörgang zu prügeln.



8,5 von 10 Punkten



[Adrian]

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