Donnerstag, 30. Dezember 2021

Angehört: Wax Mekanix | Troll Teeth "Blunt"

Oh Boy, was habe ich mir denn da wieder aufgehalst. Ich kann einfach nicht "Nein" sagen, wenn mich Bands besonders höflich um ein Review fragen, wie es in diesem Fall WAX MEKANIX getan haben, die zusammen mit TROLL TEETH gerade die Split "Blunt" veröffentlicht haben. Dabei bin ich eigentlich nicht die erste Anlaufstelle für Stoner Rock, aber ich versuche mein Bestes und nähre mich dem ungewohntem Terrain vorsichtig.

Samstag, 25. Dezember 2021

CD-Review: Document 6 "Grindcoregasmaus"

DOCUMENT 6 sind bei uns ja so etwas wie Stammgäste. Die Aachener Krachband bemustert diesen Blog bereits seit ihrer ersten Scheibe "Das Vierte Reich". Nun sind fast zehn Jahre Bandhistorie ins Land gegangen und nach einigen Wechseln im Line-Up sowie einem stilistischen Shift weg von den Crust-Einflüssen hin zu purem Grindcore, ist dieses Jahr mit "Grindcoregasmus" das dritte Werk erschienen, dessen Titel mit dem Präfix "Grind" beginnt. 

Mittwoch, 15. Dezember 2021

CD-Review: Wound "Serpent Crown"

 

Endlich ist es soweit! Das dritte Studioalbum des Wiesbadener Death-Metal-Kollektivs WOUND erblickt dieser Tage das Licht der Welt! "Serpent Crown" ist das neuste Werk der Hessen und schickt sich an die Albumjahrescharts der Todesstahlgemeinde in den letzten Dezemberwochen noch einmal kräftig durchzuwürbeln!

Donnerstag, 9. Dezember 2021

CD-Review: Vomit Spell "self-titled"

VOMIT SPELL machen so wenig Kompromisse wie ich es selten bei einer Deathgrind-Band gesehen habe und "Kompromisbereitschaft" ist generell keine Tugend in diesem Subgenre. Ihr selbst-betiteltes Debütalbum macht dort weiter wo die erste Demo aufgehört hatte.

Freitag, 3. Dezember 2021

CD-Review: Rexul "Erebus​.​.​.​Virtuosus​.​.​.​Alpha​.​.​."

REXUL wird den meisten von euch nichts sagen. Das Duo aus NRW veröffentlicht dieser Tage sein Debüt "Erebus​.​.​.​Virtuosus​.​.​.​Alpha​.​.​." bei F.D.A. Records. Wer allerdings im Death-Metal-Untergrund der letzten Dekade sehr aktiv gewesen ist, dürfte sich vielleicht an ihre Vorgängerband erinnern.

Freitag, 26. November 2021

Tape gehört: Mental Phelgm "Mental Mucus"

 

MENTAL PHELGM stellen in ihrem recht kurzen Promozettel die Frage, ob man als potentieller Reviewer etwas mit exzessiver Schlagzeugraserei anfangen könne. "Sollte eine Abneigung gegen Blastbeats [sic] bestehen, können Sie gerne die Zeit sinnvoller nutzen und die betreffende Demo mit 0 Punkten bewerten", schreibt man offen und ehrlich, denn das wäre ja besser als "so 4-5 von 10, nä?" Die andere Option liest sich wiederum folgendermaßen: "Im Falle einer Vorliebe für Blastbeats [sic] empfehlen wir für alle weiteren relevanten Informationen beigefügte Tonträger bzw. Dateien in ein Wiedergabemedium bzw. eine Wiedergabesoftware einzuführen." Es gibt übrigens auch noch eine dritte Möglichkeit, die thematisiert wird: "Falls Sie ungeachtet der Blastbeataversion trotzdem eine objektive Rezension schreiben wollen: Respekt und Sorry für den Krach!" Ich entscheide mich natürlich dafür die Demo in den Player zu werfen und ich stürze mich umgehend auf "Mental Mucus".

Freitag, 19. November 2021

Live-Review: Guardians Gate (Live im Schützenhaus)


In diesen Zeiten muss man jedes Konzert mitnehmen, das sich anbietet, da man nicht weiß, ob es vielleicht das letzte Event für die nächsten Wochen oder Monate sein könnte. Deswegen nimmt man auch gerne weite Strecken auf sich und sucht Orte auf, die man normalerweise gar nicht auf dem Schirm hätte. So führte mich der Drang nach Live-Musik von den äußeren Stadtteilen Frankfurts über die Hügel des Taunus bis (fast) hin an die Pforten des Westerwaldes in ein Dörfchen im Weilburger Land, wo GUARDIANS GATE nach längerer Abstinenz endlich mal wieder die Bühne entern.

Freitag, 12. November 2021

Tape gehört: Boarhammer "I: Cutting Wood for Magickal Purposes"

"BOARHAMMER? meinten Sie Bohrhammer?", wirft es mir Google entgegen als ich nach Informationen zu der heutigen Promo suche und möchte mich direkt zu einem Baumarkt weiterleiten. Nein, es geht nicht um Werkzeug, denn hinter BOARHAMMER verbirgt sich ein Black-Metal-Duo, dass sich 2020 frisch zusammengefunden hat und mit "I: Cutting Wood for Magickal Purposes" Anfang Dezember seine erste Demo auf Magnetband veröffentlicht. Allein das MC-Format ist für mich Grund genug hier einen ausführlicheren Blick drauf zu werfen.

Donnerstag, 4. November 2021

Reingehört: Echushkya "Earth And Sea"

 

ECHUSHKYA. Ich bin froh, dass ich diesen Bandnamen lediglich schreiben und nicht aussprechen muss (denn das ist bereits anstrengend genug). Dieser klingt erst einmal wie ein Pantoffeltierchen, aber ist tatsächlich der Banner unter dem der US-Amerikaner Andrew Lampe seit einigen Jahren atmosphärische Black-Metal-Alben veröffentlicht. Mit "Earth And Sea" ist fast genau vor elf Monaten eine Complilation erschienen, die die ersten beiden Releases zusammenfasst und um zwei Songs erweitert. Mit über 75 Minuten reizt man damit fast gänzlich die Spielzeit einer handelsüblichen Compact Disc aus. Ob das die vorliegende Veröffentlichung zu sehr aufbläht oder einfach nur richtig viel Gegenwert für wenig Geld bedeutet, wollen wir zusammen klären.

Freitag, 29. Oktober 2021

CD-Review: Ophis "Spew Forth Odium"

 

Wenn ich Bands nennen müsste, die deutlich bekannter sein sollten, als sie es derzeit sind, dann wären garantiert die Nordlichter von OPHIS ganz vorne mit dabei. Eine Band die innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte soviel Qualität abgeliefert hat und noch immer als ein Geheimtipp gehandelt wird, beweist dass es keine Gerechtigkeit auf dieser Welt gibt. Ihr nunmehr fünftes Album "Spew Forth Odium" ist gerade erschienen und sollte auch dem letzten Ahnungslosen die Augen öffnen, dass er sich glücklich schätzen darf in eine Zeit hineingeboren worden zu sein, in der eine Band wie OPHIS aktiv ist.

Montag, 18. Oktober 2021

CD-Review: Senntus "Der Teufel Am Totenbett"

Melodic Black Metal. Eine der vielleicht schwierigsten Gratwanderungen, die man im Metal unternehmen kann. Einerseits besteht die Gefahr, dass man einfach nur Schwarzmetall mit angezogener Handbremse spielt, zum anderen muss man darauf achten, dass man sich nicht in klischeehaften Texten und gotischen Anleihen verliert. Der österreichische Musiker Udl nimmt diese Herausforderung an und liefert unter dem Banner SENNTUS sein bereits vierte Album ab, das auf den Namen "Der Teufel Am Totenbett" hört. Ob der Leobener in die genannten Fallen tritt oder einen ernstzunehmenden Genre-Bastard abliefert, wollen wir in der Folge gemeinsam herausfinden.

Donnerstag, 7. Oktober 2021

CD-Review: Instinct "Manifesting The Dark Rural Ethos"

INSTINCT ist ein auf den ersten Blick sehr typisches Black-Metal-Soloprojekt. Wir haben hier ein Albumcover mit einem verschneitem Waldmotiv in monochromer Schwarzweissoptik, ein Schriftzug in Frakturschrift und mit "Manifesting The Dark Rural Ethos" hat auch das letzte Album ein überlangen Titel, der nicht mit einem Haufen düsterer Buzzwords geizt. So weit, so unspekatuklär. Doch lasst uns nicht vorschnell urteilen - womöglich steckt hinter diesen Klischees mehr als der übliche Erwartungshorizont.

Dienstag, 28. September 2021

LP-Review: Unburial "Bellum Internecinum"

UNBURIAL ist eine Band, die dort heimisch ist, wo andere Urlaub machen. Die Mallorquiner kommen direkt aus Palma, aber haben nichts mit Ballermann zu tun, sondern ballern viel lieber im Extreme-Metal-Sinne. Ihr Debütalbum "Bellum Internecinum" wird Anfang Oktober bereits zehn Jahre alt und anlässlich dieses runden Geburtstags hat man sich selbst ein Geschenk gemacht - in Form einer Vinyl-Neuauflage.

Montag, 20. September 2021

Reingehört: Stheno "Wardance"


Nach einer Menge Black Metal in den letzten Wochen, schaffen wir heute zumindest partiell für Abwechselung. Denn obwohl das griechische Kollektiv STHENO ebenfalls das Präfix "Black" nutzt, ist ihre musikalische Heimat zu gleichen Teilen auch der Crust und Grindcore. Auf ihrem zweiten Album "Wardance" haben sie mit Christian Chaco auch ein für deutsche Extreme-Metaller bekanntes Gesicht an Board.

Mittwoch, 15. September 2021

CD-Review: Ortus "Aus der Tiefe"

ORTUS ist eine echte Old-School-Band und das nicht nur im Sinne ihres atmosphärischen Schwarzmetalls, der an den Stil der späten 1990er und frühen 2000er Jahre anknüpft. Nein, auch vertriebstechnisch bleibt man sich treu und macht auch den aktuellen Release "Aus der Tiefe" nur via CD in voller Länge zugänglich. Keine Downloads! Kein Streaming! Aber auch kein Vinyl oder Tape - na gut, vielleicht kommt das ja noch! Schauen wir uns das neuste Werk der Mainzer erst einmal inhaltlich genauer an.

Mittwoch, 8. September 2021

Reingehört: Tausendstern "Hamartia"

Normalerweise verweise ich in meinen Einleitungen obligatorisch auf die Online-Auftritte der Band beziehungsweise der Platte, die ich bespreche. Im Falle von TAUSENDSTERN ist das aktuell schwierig. Denn das sächsische Zwei-Mann-Projekt hat bisher so gut wie keine Spuren im Netz hinterlassen. Kein Wunder, handelt es sich doch um einen Act, der erst vor wenigen Monaten aus der Taufe gehoben wurde. Auch ihr Debütalbum "Hamartia" ist noch gar nicht auf dem Markt und wurde mir lediglich vorab zu Reinhören zur Verfügung gestellt. 

Dienstag, 31. August 2021

CD-Review: Narbeleth "Svmma Cvm Nox Arcana"

 

NARBELETH ist eine ursprünglich kubanische Black-Metal-Band, die mittlerweile in Spanien zu Hause ist. Bandkopf Dakkar ist das einzige ständige Mitglied der Formation und ist seit 2017 mit dem kolumbianischen Drummer Vindok verbündet. So weit, so international. Mit "Svmma Cvm Nox Arcana" erschien im Juni bereits das fünfte Album des Duos und es kann sich durchaus sehen lassen.

Dienstag, 24. August 2021

Interview: Goatblood von Ghul

GHUL ist ein Bandname, der laut Metal-Archives (mit oder ohne O in der Mitte) etwa 38 Bands zugeschrieben werden kann. Diese Inkarnation sticht allerdings heraus. Denn der mittlerweile in Hessen lebende Goatblood beschäftigt sich bei seinem Black-Metal-Solo-Projekt mit seiner Heimat Siegen und dessen Geschichte.

Montag, 16. August 2021

Reingehört: Thy Light EP s/t

THY LIGHT? Es ist selten, dass mich eine Promo von einer Band erreicht, mit der ich mich auch schon vor meiner Zeit bei Totgehört auseinandergesetzt habe. Das Projekt um die beiden Brasilianer Alex Witchfinder und Paolo Bruno habe ich bereits in den späten 2000ern durch Kumpels kennengelernt, die sehr stark von der damaligen DSBM-Szene angefixt waren und da war ein Kontakt mit der vorliegenden Band unvermeidlich. Die erste Demo "Suici.De.Depression" gehört zu den Releases dieser Bewegung, die man sich auch heute noch sehr gut anhören kann, was nicht für alle depressiven BM-Platten von damals gilt. 2013, nach dem Release des Debütalbums "No Morrow Shall Dawn", wurde es etwas stiller um die beiden Musiker, die mittlerweile auch in Europa wohnen (einer in Schottland, der andere in Deutschland). Umso mehr freut es mich, dass es nun endlich ein neues Lebenszeichen aus dem Studio gibt! Die selbst-betitelte EP ist seit Juni auf dem Markt  und ich verstehe nicht, wieso nicht mehr Menschen darüber sprechen.

Sonntag, 8. August 2021

CD-Review: Groza "The Redemptive End"

Auf den ersten Blick kann man die bayrische Black-Metal-Kapelle GROZA relativ schnell als MGLA-Rip-Off abhandeln: die Gesichter der Mitglieder sind mit schwarzen Masken vermummt, ihr Bandname lehnt sich an die Debüt-LP der Polen an und auch im Sound gibt es deutliche Parallelen. Allerdings verbirgt sich hinter dem Zweitwerk "The Redemptive End" mehr als eine reine Ehrerbietung. 

Sonntag, 1. August 2021

Reingehört: Chotzä "Plump u Primitiv (10 Jahr Furchtbar)"


Die Schweizer von CHOTZÄ heben sich vor allem deswegen von der Masse an Black-Metal-Bands in Mitteleuropa ab, weil sie auf Schweizerdeutsch singen und diese Texte mit einem sehr black'n'rolligen Klangkonzept mixen, wodurch sie einen enorm hohen Wiedererkennungswert haben. Kennengelernt hab ich die Truppe erst vor zwei Jahren bei einem der legendären "Zeremonie der Schatten"-Konzerte im Jazzkeller Hofheim. Allerdings ist das Duo (das live auf verschiedene Kollegen zurückgreift) bereits seit zehn Jahren aktiv und feiert diesen Umstand aktuell mit einem Re-Recording der Debütalbums "Plump u primitiv", das im Titel um die Klammerbemerkung "10 Jahre Furchtbar" erweitert wurde. 

Samstag, 24. Juli 2021

Unerhört: Boomer Metal


Historische Bauwerke sind etwas beeindruckendes. Bis heute ist es nicht ganz geklärt, wie man vor etlichen Tausenden von Jahren die Pyramiden (ob nun in Ägypten oder Südamerika sei mal dahingestellt) und andere, besonders zum heutigen gehörenden Europa, Gebäude der Antike errichten konnte. Nicht umsonst gelten viele als wirkliche Wunder der Menschheitsgeschichte. Sie prangern hoch über uns und wollen uns nur mit sehr viel Arbeit ihre Geheimnisse entlocken. Aber so schön und faszinierend diese Bauwerke auch sind, wurden sie von der Moderne eingeholt. Verkommen zu Tourismus Attraktionen, oftmals verdreckt, geplündert und beschmiert. Um die Pyramiden von Gizeh tummeln sich inzwischen 25 Millionen Einwohner Kairos und gelten heute als gefährdet, weil ihre Beständigkeit nach 4500 Jahren der Erbauung dramatisch abnimmt. Irgendwie ist das schon traurig: einst erbaut für die damaligen Herrscher, vergöttert nicht nur durch das eigene Volk, sondern auch von denen, mit denen man eifrig Handel trieb. Jetzt steht man im Regal der Geschichte und staubt ein, wie das Klemmbaustein Modell vom letzten Weihnachten. Wenn ich meine Regale anschaue, dann stehen neben dem Klemmbaustein Modell die Vinylplatten solcher historischen Bauwerke. MERCYFUL FATE, JUDAS PRIEST, RUNNING WILD, ALICE COOPER und weitere tummeln sich zwischen ihren jüngeren Genre-Kollegen. Ich finde es spannend in die Vergangenheit zu schauen, und was sich daraus entwickelt hat.

Donnerstag, 15. Juli 2021

CD-Review: Aller Sterne Untergang "Eskapaden"

Das ist wieder eine dieser Promos, die ich bereits eine Weile bei mir herumliegen habe und an die ich mich bisher einfach nicht herangetraut habe. Wieso ist das so? Zum einen weil ich direkt zwei Alben vom Absender zugeschickt bekommen habe und zum anderen, weil ich vom etwas rustikalen Design des Releases abgeschreckt gewesen bin. Nehmen wir uns also erst einmal "Eskapaden" von ALLER STERNE UNTERGANG zu Brust und schauen ob wir danach noch Lust auf die andere Promo haben, die man mir zugesendet hat.

Freitag, 9. Juli 2021

Neuigkeiten aus dem Untergrund (KW 27/2021)

Wie bereits auf YouTube angekündigt strukturieren wir Totgehoert.com ein wenig um und liefern euch vermehrt Ankündigungen und Nachrichten aus dem metallischen Underground. Wir starten mit den Entwicklungen aus der Kalenderwoche 27.

Dienstag, 29. Juni 2021

Reingehört: Chamber Of Bones "Warmth Of Life"

"Ja, ich weiß die Welt ist schlecht. Deutschland ist ausgeschieden, aber jetzt ist Zeit für Black Metal!", so begrüßte Zingultus von ENDSTILLE die Zuschauer auf dem With Full Force 2012 nachdem Deutschland gegen Italien bei der damaligen Europameisterschaft verloren hatte. Bleiben wir auch an diesem traurigen Tag für Fußballfans dem genannten Motto treu und lenken uns von der schmerzlichen Niederlage mit Extreme Metal ab. Passenderweise habe ich hier mit CHAMBER OF BONES und ihrer Debüt-EP "Warmth Of Life" den idealen Soundtrack für euch.

Freitag, 18. Juni 2021

Reingehört: Typhonian "The Cosmic Pendulum of Time"

 


Ich habe ja schon an anderer Stelle meine Begeisterung für TYPHONIAN zum Ausdruck gebracht, aber wir müssen über "The Cosmic Pendulum of Time" auch noch einmal in einem richtigen Review reden, denn das ist wieder einer dieser Releases, über die aktuell viel zu wenig diskutiert wird.

Donnerstag, 10. Juni 2021

LP-Review: Six Days Of Calm "The Ocean's Lullaby"

 

Zum ersten Mal in ziemlich genau fünf Jahren und zum zweiten Mal überhaupt mache ich auf diesem Blog ein LP-Review! Der Grund ist ganz einfach, ich schreibe selten Rezensionen zu Schallplatten, die ich mir selbst kaufe (dafür ist der Promo Pile Of Shame viel zu hoch) und zum anderen bekomme ich extrem selten Vinyl von Bands einfach so zugesendet. Verständlich immerhin waren die großen Kunstoffscheiben lange Zeit in der Nische verschwunden und zum anderen sind sie die einzelnen Tonträger in der Produktion auch zu teuer um sie jedem dahergelaufenen Musikschreiberling in die Pfoten zu drücken ohne überhaupt sicher sein zu können, dass ein Feedback zurückkommt. Umso mehr freut es mich, dass Marc Fischer von SIX DAYS OF CALM mir sein Doppel-Debütalbum "The Ocean's Lullaby" zugesendet hat.

Donnerstag, 3. Juni 2021

CD-Review: Nordic Raid "Rise Of The Northmen"

Man muss kein Musikwissenschaftler sein, um bereits am Namen und Logo von NORDIC RAID zu erkennen, dass es sich um Viking Metal handelt. Mit "Rise Of The Northmen" erschien bereits letzten Dezember ihr Debütalbum in Eigenregie, das man sechs Jahre nach Bandgründung durchaus als lang erwartet bezeichnen kann.

Samstag, 29. Mai 2021

CD-Review: Dynamation "Paranormal Isolation"

Aktuell trage ich alle meine Tonträger bei Discogs ein und da fiel mir auch die CD von DYNAMATION in die Hände. Ich denke etwas nach und dann fällt es mir schlagartig wieder ein. "Mist, die wollte ich doch auch noch rezensieren!", geht es mir durch den Kopf und wieder einmal muss ich an meinen Pile of Shame denken, den ich noch abarbeiten muss. Mit einem mehr als schlechten Gewissen schnappe ich mir also "Paranormal Isolation" und schmeiße es in meinen CD-Player. 

Freitag, 21. Mai 2021

CD-Review: Deathswarm "Forward Into Oblivion"


Sorry, aber ich muss eines vorneweg loswerden. Sowohl das Logo von DEATHWARM als auch das Artwork zu ihrer neuen Platte "Forward Into Oblivion" sind alles andere als ansehnlich. Ich weiß, es ist Death Metal und da werden 98% der Weltbevölkerung keine Schönheit darin erkennen. Allerdings sieht hier sowohl das Logo als auch das Plattencover aus wie aus der Photoshop-Hölle der frühen 2000er. "Aber es kommt doch auf den Inhalt an!", werden jetzt wieder viele von euch protestieren und ihr habt damit selbstverständlich Recht. Wenn ihr jedoch ehrlich zu euch selbst seid, fallen euch bestimmt auf Anhieb ein paar Releases ein, die ihr zuerst verschmäht habt, weil sie optisch nicht ansprechend waren, obwohl euch die Musik hätte gefallen können. Genau so ging es mir mit der vorliegenden Promo.

Donnerstag, 13. Mai 2021

Tape gehört: The Vulture EP s/t

THE VULTURE bei dem Namen musste ich zuerst an die Namensvetter denken, die eher in Richtung Thrash und Core tendieren. Bei diesen Amis allerdings haben wir es mit äußerst orthodoxem US Death Metal zu tun. Das erste Ausrufezeichen der Newcomer kam letztes Jahr in Form einer selbstbetitelten EP auf den Markt, die man seit kurzem auch physisch auf Tape bei Corrupted Flesh Records ergattern kann.

Freitag, 7. Mai 2021

Reingehört: Suizid "Wo Trauer Niemals Endet"


Bei einem Bandnamen wie SUIZID und einem Plattentitel wie "Wo Trauer Niemals Endet" kommt man relativ schnell darauf, dass es sich um Depressive Suicidal Black Metal (kurz DSBM) handeln muss. Okay, es könnte auch ein Release aus dem Gothic-Bereich sein, aber solche Veröffentlichungen erreichen mich dann doch eher selten. Wie dem auch sei, riskieren wir ein Ohr!

Freitag, 30. April 2021

CD-Review: Torturebitch "Inhuman Declaration Of War"


Der Winterschlaf ist vorbei! Jetzt gibt's wieder voll auf die Fresse! Mit ihrem dritten Album "Inhuman Declaration Of War" geben TORTUREBITCH wieder den schnellen, aggressiven Ton an, den ich in der entschleunigten Corona-Pandemie doch so sehr vermisse.

Mittwoch, 28. April 2021

Reingehört: Feradur "Parakosm"

Das ist mal eine Überraschung! Selten schaffte es eine Band meine Meinung über sie so grundlegend zu verändern, nachdem ein erster Eindruck bereits hinterlassen wurde, wie FERADUR. Der Fünfer haut Ende April mit "Parakosm" eine EP heraus, die man als Melodic-Death-Metal-Fan wirklich gehört haben sollte. 

Sonntag, 25. April 2021

CD-Review: Satanael "A Path Through Infinite Blackness"

 


So kann man sich täuschen. Der Name "SATANAEL" klingt nach Black Metal, das Logo sieht aus wie Black Metal und auch das Album-Artwork erinnert an Black Metal, aber SATANAEL ist kein Black Metal. Was uns stattdessen auf "A Path Through Infinite Blackness" erwartet, klären wir in der Folge.

Mittwoch, 14. April 2021

Tape gehört: Call From Subconscious "Sorrow And Avidity"

 

Alter Schwede, es wirklich ein Unterschied ob junge Bands des 21. Jahrhunderts versuchen den klassischen Death-Metal-Stil zu emulieren oder ob man eine Band vor sich hat, die Anfang der 90er beim ersten großen Death-Metal-Boom direkt dabei gewesen ist. CALL FROM SUBCONSCIOUS kommt aus Nürnberg und hat sich vor über 20 Jahren bereits aufgelöst. Dieser Tage erscheint mit "Sorrow And Avidity" posthum die Complilation, die ihre beiden Demos "Fading Flowers" und "Inner Dimensions" in einem Werk zusammenfasst und neu auflegt. 

Freitag, 9. April 2021

CD-Review: Suffersystem "Torn In Rotten Flesh"


Ich bin überrascht, dass mir Black Blood Records überhaupt noch Alben schickt, nachdem ich zuletzt nicht wirklich freundlich zu ihren Veröffentlichungen gewesen bin. Bei SUFFERSYSTEM allerdings könnte das anders werden. Denn die beiden Hattinger liefern mit "Torn In Rotten Flesh" ein Album ab, das genau in mein Beuteschema fällt. 

Freitag, 2. April 2021

CD-Review: Angstkvlt "Follow And Obey"

Ganz ehrlich, im ersten Augenblick hatte ich mir gedacht: "Mein Gott, wie soll ich das denn bewerten?" - aber bereits nach wenigen Minuten begann "Follow And Obey" eine seltsame Faszination auf mich auszuüben. Das Debüt von ANGSTKVLT wird zwar im weitesten Sinne als Black Metal bezeichnet, aber da steckt noch eine Menge mehr drinnen. Lasst uns gemeinsam entdecken um was es sich dabei genau handelt.

Donnerstag, 25. März 2021

Unerhört: Abschwörung / Plaguewomb / Omninegation / Necrotifixxion "Four Ways To Agony"

 

"Irgendetwas ist hier komisch", kommt es mir in den Sinn, während ich mir die neue Split-EP von PLAGUEWOMB, OMNINEGATION, NECROTFIXXION und ABSCHWÖRUNG anhöre. "Handelt es sich hier wirklich um vier verschiedene Bands oder ist es immer wieder dasselbe Musikerkollektiv?" - noch kann ich es nicht mit Bestimmtheit sagen, aber versuchen wir es gemeinsam herauszufinden und lasst uns dabei ergründen, ob es sich darüber hinaus auch musikalisch lohnt sich mit dem Mini-Album "Four Ways To Agony" zu beschäftigen.

Donnerstag, 18. März 2021

CD-Review: Rapture "Malevolent Demise Incarnation"

 

RAPTURE hat was gegen Menschen. Zumindest kann man das der mächtigen Selbstbeschreibung aus dem Promozettel entnehmen, indem sie davon reden wie sehr die Schöpfung und die Natur durch den Menschen sowohl pervertiert als auch in ihrer Harmonie gestört werden und wahre Perfektion nur aufsteigen kann, wenn die Menschheit fällt. Konsequenterweise sprechen die Griechen bei ihrer Genre-Bezeichnung auch konsequenterweise von "Uncompromising Death/Thrash Misanthropy and Extremity". Da ich bin ich wirklich gespannt ob diesen markigen Worten auf ihrem dritten Album "Malevolent Demise Incarnation" auch entsprechend Taten folgen.

Sonntag, 14. März 2021

Reingehört: Kriegsgott "H8 4All"


Ich gebe zu, nicht immer passen die Selbstbeschreibungen aus dem Promo-Zettel zum Klang des vorgelegten Tonträgers. Das Black-Metal-Projekt KRIEGSGOTT beschreibt allerdings den eigenen Stil sehr gut. Denn "hasserfüllten Schwarzmetall, der in Opposition zur modernen Szene steht" spielt das Nebenprojekt von BLACK ALTAR auf der aktuellen EP "H8 4All" definitiv. Ob aber noch mehr dahinter steckt, wollen wir in der Folge herausfinden.

Freitag, 5. März 2021

Reingehört: Last Days Of Humanity "Horrific Compositions of Decomposition"


Hach, es gibt nur wenige Bandnamen, die so gut zu der aktuellen globalen Krise passen wie LAST DAYS OF HUMANITY (kurz LDOH). "Horrific Compositions of Decomposition" ist nach 15 Jahren (!!) der erste neue Output der niederländischen Goregrinder und es wird wieder einmal schwierig werden den meisten Außenstehenden zu erklären, warum es sich hier um ein verdammtes Meisterwerk handelt. Ich weiß es ja selber nicht. Trotzdem versuche ich es einmal in Worte zu fassen.

Freitag, 26. Februar 2021

CD-Review: Inception Of Eternity "Last Exit To The Past"

Nachdem wir uns zuletzt wirklich sehr intensiv mit dem Thema Black Metal beschäftigt haben, schauen wir uns heute einmal zur Abwechslung in anderen Gefilden um. Bei INCEPTION OF ETERNITY befinden wir uns im gotischen Industriegebiet - was viele Stammleser jetzt abschrecken könnte, aber bleibt bei mir! Das zweite IOE-Album "Last Exit To The Past" verdient eine genauere Untersuchung.

Freitag, 19. Februar 2021

Reingehört: Ortus "Forgotten Memories"

 
Nach den experimentellen Promos der letzten Wochen, bin ich wirklich froh mit "Forgotten Memories" von ORTUS wieder eine konventionelle Schwarzmetallscheibe in meinem CD-Player begrüßen zu dürfen. Atmosphärischer Black Metal aus dem Rhein-Main-Gebiet? Ja Bitte!

Freitag, 12. Februar 2021

CD-Review: Stillers Tod "Jupiter"

STILLERS TOD waren mir bisher kein Begriff, aber ihre Promotion-Arbeit ist hochprofessionell. Ich bekomme einen Waschzettel in festem Briefpapier, der doppelseitig und farbig bedruckt wurde und so formuliert ist, als würde man sich um eine Anstellung im Bayreuther Festspielhaus bewerben. Da kann ich ja gar nicht anders, als mir ihr neustes Werk "Jupiter" einmal genauer zu Gemüte zu führen.

Freitag, 5. Februar 2021

CD-Review: Martvl Nighty Ravenheart "Zool"

"Okay, was wird mich denn hier erwarten?", war mein erster Gedanke als mir das das Debütalbum "Zool" von MARTVL NIGHTY RAVENHEART (oder kurz MNR) zugeschoben wurde. Die Anspielung im Bandnamen ist natürlich mehr als offensichtlich (vgl. 'Blashyrkh Mighty Ravendark' von IMMORTAL). Dieser Querverweis macht deutlich, dass dieses Projekt aus dem hessischen Eiterfeld (ja, den Ort gibt es wirklich) sich selbst nur bedingt Ernst nimmt. Na gut, dann schauen wir mal, was sich hinter der spaßigen Fassade verbirgt.

Freitag, 29. Januar 2021

CD-Review: Japanische Kampfhörspiele "Neues aus dem Halluzinogenozinozän"

 

Die JaKas alias JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE gehören zum deutschen Grind-Kulturgut wie kaum eine eine andere Band. Seit mehr als 20 Jahren veröffentlichen die Krefelder (mit einer kleinen Pause in den 2010ern) immer wieder technisch-progressive und gesellschaftlich-subversive Extreme-Metal- und Grindpunk-Scheiben. Mit "Neues aus dem Halluzinogenozinozän" (versucht diesen Titel dreimal hintereinander auszusprechen) erscheint heute das zehnte Studioalbum und steht für höchstmögliche stilistische Offenheit, die die Band je zu bieten hatte.

Freitag, 22. Januar 2021

Reingehört: Zwenz "A Life's Work Of Natrgaard"

Wenn man als Solo-Musiker arbeitet kann das dahingehend von Vorteil sein, da man keinerlei Kompromisse bei seiner kreativen Vision machen muss und die persönliche Selbstverwirklichung zu 100% im Fokus steht. Allerdings hat man in diesem Fall auch niemanden, der einem sagt, dass manche Ideen vielleicht besser verworfen werden sollten. Ich bin ganz ehrlich - im Falle von ZWENZ ist letzteres definitiv der Fall. Alleinherrscher Natrgaard hätte bereits bei Benamung seiner Alben einen kritischen Berater gebrauchen können. Denn wer sein erstes und zweites Album jeweils "A Life's Work Of Natrgaard" nennt (jeweils unterschiedlich nummeriert), sollte darauf gefasst sein mitleidige Blicke zu ernten. Denn diese Titel deuten daraufhin, dass diesen Werken eine lange Karriere vorangegangen ist - dabei existierte dieses Projekt zum Zeitpunkt des ersten Releases gerade ZWEI Jahre. Die Erstveröffentlichung ist allerdings bereits 15 Jahre her und ZWENZ gibt es genau genommen auch gar nicht mehr - allerdings wurde besagtes Album gerade bei Black Blood Records neu aufgelegt. Schauen wir einfach mal, wie gut die Platte gealtert ist. 

Sonntag, 17. Januar 2021

Reingehört: Hovert "Omyt"

D.S.B.M. - vier Buchstaben, die vor etwas mehr als zehn Jahren Black-Metal-Gruppen spalten konnten. Für die einen war dieser hochemotionale und atmosphärische Spross der wachsenden Schwarzwurzelverästelungen die innovative Marschrichtung, der es in den den frühen 2010ern zu folgen galt, für die anderen war es dilettantisches Rumgejammer von verkappten Emos, die gestern angefangen haben eine Gitarre in die Hand zu nehmen. Wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen und es gab sowohl Perlen als auch Ausschuss innerhalb dieser Bewegung. In welche Kategorie sich das russische Soloprojekt HOVERT mit seinem Album "OMYT" einsortiert werden wir in diesem Beitrag klären.

Sonntag, 10. Januar 2021

CD-Review: Lacrima Mortis "Posthumous"


Mir fällt gerade auf, wie lange ich keinen Doom Death Metal mehr gehört habe. Anfang der letzten Dekade, war dieses Subgenre mein Soundtrack für einsame Abendstunden - und damals gab es weder Pandemie noch staatsgefährdende Krawalle. In Anbetracht der Weltlage wäre es also gar nicht so unpassend sich wieder einmal den schleichenden Todesgrunzern und Downtempo-Beats hinzugeben. Zum Glück liegt aktuell ein entsprechendes Machwerk auf meinem Schreibtisch: "Posthumous" von LACRIMA MORTIS aus dem brasilianischen Blumenau (auch wenn der Ortsname so klingt als würde die Kapelle aus dem Bergischen Land stammen, liegt die Stadt tatsächlich am Zuckerhut).