Montag, 24. Februar 2020

Reingehört: Nekrochapel "Nekrochapel EP"

Auf ein Neues! Weil es viel zu langweilig ist, sich mit Bands zu beschäftigen, die mir ausführliche Informationen  zur Verfügung stellen, kümmern wir uns mal wieder um ein Kapelle, die auf sämtliche Angaben zu sich selbst verzichtet. Konkret geht es um NEKROCHAPEL und ihre erste selbst-betitelte EP

Da ich den Absender dieser Promo persönlich kenne, kann ich mir zwar ungefähr denken, wer dahinter steckt, aber ich respektiere gleichzeitig den Wunsch der Interpreten nach Anonymität - dass die Truppe aus Deutschland kommt, ist das einzige was ich weitergeben kann. Die beiden Mitglieder dieses finsteren Blackened-Death-Metal-Konglomerats kürzen sich  jeweils nur mit A. und J. ab und beschreiben ihre Rollen auf der eigenen Bandcamp-Seite als "Barbaric Crushing Fistmaster Of Hanging Skulls" und "Sadistik Penetrator Of Thousand Corpses". Ich habe dadurch zwar immer noch keine Ahnung, wer hier nun welche Rolle übernimmt, aber die Kampfnamen klingen wenigstens verdammt cool. Ebenfalls wenig Details offenbaren die Song-Titel.  Namen wie 'PTDF' und 'DNC' klingen eher wie medizinische Akronyme aus dem Operationssaal und verraten nur wenig über den Inhalt. Letzterer muss deswegen um so stärker für sich selbst sprechen und in dem Bereich hat das Duo einiges zu bieten. Ähnlich wie bei Bands á la DEAD CONGREGATION oder SONNE ADAM ballert hier der tiefschwarze Todesstahl-Mix ziemlich breitwandig aus den Boxen und wird dabei ähnlich wie bei GRAVE MIASMA von einer subtil bedrohlichen Melodieführung apokalyptisch unterstützt.  Die Vocals klingen ziemlich verrottet und bearbeiten keifend knurrend das Trommelfell des Hörers. Mit knapp sieben Minuten und zwölf Sekunden ist ein Durchlauf dieses ersten Lebenszeichen ziemlich schnell absolviert, aber diese gemeingefährliche Spielweise und die morbide Grundstimmung laden dazu ein, diesen Dreher gleich mehrere Umdrehungen im Player zu gewähren.
Alles in allem verändern NEKROCHAPEL mit ihrem ersten Release nicht die Welt und man bleibt im Erwartungshorizont einer zeitgenössischen, okkulten Death-Metal-Band - aber ich glaube, dass das auch genauso beabsichtigt ist. Man nimmt alle Stereotypen des extremen Undergrounds und dreht sich auf 200%. Egal ob es die Over-The-Top-Bezeichnungen der Bandmitglieder oder das anstößige Zombie-Artwork sind, man pumpt in allen Belangen eine Extra-Portion Todesblei rein und bildet dies auch konsequent in der Musik ab. Die Drums blasten härter als sie müssten, die Vocals röcheln, grunzen und kreischen in allen bekannten gutturalen Klangfarben und die Gitarren rasieren noch gewaltiger als man es normalerweise von einem Zwei-Mann-Projekt erwarten würde. Kurzum, wenn ihr gerne in einem madengefüllten Sarg in einer verfallenen Nekropole  übernachtet, dann ist das eure EP der Woche.
Die beiden Songs könnt ihr euch entweder für $3,99 bei Bandcamp herunterladen oder als 7''-Vinyl ab 01.05.2020 bei The Hidden Art besorgen.

[Adrian]

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