Montag, 20. Januar 2020

Tape gehört: මහසෝනා​ - "යන්ත්ර.මන්ත්‍ර.ගුරුකම්"

Normalerweise kommt in unserem Layout an oberster Stelle des Artikels das Logo der Band, die wir behandeln. Dass es Bands gibt, die kein offizielles Logo haben, hatten wir bereits. Aber eine Band, die keinen offiziellen Namen hat, ist auch für mich etwas Neues. Gemäß dem Vorschlag des Promoters nutzen wir deswegen das Demo-Artwork und beziehen uns auf den dargestellten Dämon aus Sri Lanka: "Mahasonā"!
Erfahrene Weltenbummler werden es bereits am Schriftzug im Titel erkannt haben: nicht nur der Dämon auf dem Cover auch die Kapelle selbst kommt aus Sri Lanka, dem Inselstaat an
der Südspitze Indiens. Das war es dann aber auch schon mit den Informationen über diese Band. Wir haben sonst keine Namen, keine Selbstbeschreibung und keine Tracklist. Wir wissen nur, dass die Band ihre Demo in einer Sitzung aufgenommen haben soll. Das Ergebnis ist ein wirrer Fiebertraum, der irgendwo zwischen Noise, Drone, Doom und Blackened Death Metal anzusiedeln ist. Knapp eine Viertelstunde warbert dieser Mix vor sich hin und gibt sich alle Mühe nicht erschlossen zu werden. Das Drumming ist die meiste Zeit über tiefenentspannt und minimalistisch (wobei es auch Double Bass Passagen gibt). Das was man wiederum als Gitarre erahnen kann, ist bis zur Unkenntlichkeit verzerrt und kuppelt immer wieder heftig zurück. Bei den Vocals verhält es sich ähnlich (sofern ich die knurrenden Geräusche korrekt interpretiert habe). Einen grummelnden Bass meine ich diesem krachigen Abgrund noch zu vernehmen, aber wie alle Melodie Elemente hält auch dieser sich stark im Hintergrund.

"Mahasonā" ist harte Kost und so gefällig wie eine Landmine im nuklearen Ödland. Ich gehe mal davon aus, dass sich traditioneller Death Metal in den Ohren deiner Oma genau so anhören dürfte, wie es sich mit dieser Demo für den Otto-Normal-Metaller verhält. Nichtsdestotrotz wirkt das Tape eine geradezu hypnotische Faszination auf mich aus. So etwas habe ich noch nie gehört und das kann man dieser Tage nur noch selten behaupten. Diese 15 Minuten Spielzeit sind eine interessante Erfahrung, die ich jedem Extreme-Metal-Hörer ans Herz legen möchte. Im Grunde ist diese MC wie der Arthouse-Horrorfilm "Begotten": verstörend, abstoßend und dennoch seltsam anziehend. 

Die Kassette ist auf 40 Stück limitiert und kann seit dem 17.01.2020 bei Virvpi Music ergattert werden.


[Adrian]

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