Montag, 2. Juli 2018

Unerhört: Black Vatican "The Black Vatican"

Manchmal merkt man einer Band bereits auf ihren Promofotos an, dass das wahrscheinlich nicht gut wird. BLACK VATICAN sieht aus wie eine Schülerband aus den 1990ern, die gerade CRADLE OF FILTH und DIMMU BORGIR für sich entdeckt hat. Spoiler-Alarm: Sie klingen auch so! Dennoch wollen wir versuchen "The Black Vatican" eine faire Chance zu geben.

"Ihre Musik ist inspiriert von den Schatten der Unterdrückten in Gesellschaften, Krieg, Lust, Magie, Geschichte und Mythologie. Ausgedrückt wird dies durch die
Kombination aus verschiedenen Stilen. Schnelle Black Metal Riffs, Industrial Beats und smoothe Bassklänge und gequälte Schreie werden hier in schöne Keyboard-Melodien und Chöre verpackt" - das sind nicht meine Worte, sondern die Übersetzung des Beipackzettels. Die Amerikaner lassen tatsächlich kein Klischee aus, um ihren Symphonic Gothic Metal möglichst cheesy klingen zu lassen. Was bei Dani Filth und Co noch kauzigen Charme der Nostalgie besitzt, ist hier wahlweise stinklangweilig oder unheimlich nervig. Nehmen wir uns einfach mal einen Titel exemplarisch heraus. 'Into Abyssful Terror' ist ein schönes Beispiel dafür, wie man Dark Metal nicht machen sollte. Das Schlagzeug ist völlig blutleer und spielt billige Lehrbuch-Standards herunter, während der Synthesizer die ganze Brandbreite gotischer Eindimensionalität offenbaren darf. Der Gesang ist dabei entweder eine ganz schlechte MOONSPELL-Kopie oder keift in einer Art und Weise, dass man denken könnte, dass sich ein Gockel mit Mandelentzündung ins Studio geschlichen hätte. Von den erwähnten Black-Metal-Riffs hab ich bei meinem Durchlauf der Platte nicht viel mitbekommen. Dafür gibt es jede Menge Fremdschäm-Momente. 'Restless Anastasia' klingt beispielsweise wie ein Versuch DEATHSTARS und MORTIIS zu kreuzen, was aber am nicht vorhandenen Talent scheitert. Die weiblichen Gast-Vocals sind auf diesem Album ausnahmsweise Mal der Höhepunkt und müssen dafür nicht einmal besonders herausragend sein, sondern sind einfach nur weniger scheiße
als der Rest.

Im Ernst, ich weiß nicht wie man es positiv verpacken soll. Denn es gibt an "The Black Vatican" nichts gutes oder halbwegs interessantes, das man in irgendeiner Weise erwähnen kann. Kein Titel verdient Lob und die Fähigkeiten der Musiker bewegen sich maximal auf dem Level von Anfängern. Man kann BLACK VATICAN nur als abschreckendes Beispiel dafür benutzen, dass Elektronik niemals über kompositorischen Dilettantismus hinwegtäuschen kann. Sorry meine Herren, aber das war nix.
Wer sich trotzdem an dieses Werk herantrauen will, hat seit 13. Februar 2018 digital die Chance dazu.

[Adrian]

1 Kommentar:

  1. You can tell the guy reviewing is childish and hypocritical. All I hear is "if your metal doesn't sound like mine then it sucks and your opinion doesn't matter". I thought I was here to read real journalism, not some little boy's tantrum. I've actually never heard a good combination of sounds from an underground band like this in a long time. From recording in their own garage they sure sound better than most underground bands out there. Heard "From the Asylum" and already bought the album. Truely dark and gothic, not testosterone driven bullshit.

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