Freitag, 27. Juli 2018

CD-Review: Eroded "Necropath"

Endlich habe ich es mal geschafft pünktlich zu sein! Nicht erst Wochen später, sondern am Erscheinungstag selbst schafffe ich es, meine Meinung zum neuen ERODED-Dreher "Necropath" niederzuschreiben. Das Zweitwerk der Italo-Deather ist gerade beim Qualitätslabel F.D.A. Records erschienen und wird damit auf einen Markt geworfen, der gerade dabei ist sich zu konsolidieren.
Was ich mit Konsolidierung meine? Nach der großen Revival-Party des Old-School Death Metal, herrscht inzwischen leichte Katerstimmung. Viele Newcomer-Bands der 2010er releasen gerade ihr zweites, drittes oder gar viertes Album und müssen beweisen, dass sie mehr können, als lediglich die Nostalgie alter Todesblei-Fans zu befriedigen und die romantische Verklärung der Extreme-Metal-Vergangenheit durch junge Enthusiasten zu beflügeln. ERODED gibt zwar eigentlich schon seit 2003 (womit sie eigentlichen in den Hungerjahren des Genres erschaffen wurden), aber ernsthaft durchgestartet sind sie erst 2012 mit dem Release ihrer ersten Scheibe "Engravings Of A Gruesome Epitaph" und lassen sich damit durchaus der "New Wave of Old-School Death Metal" zurechnen. Ihr Name ist allerdings bisher an mir vorbei gegangen, was nicht zuletzt auch einfach der Masse an neuen Traditionskapellen in dieser Dekade liegt.
Lange Rede, kurzer Sinn: die Herren aus Piemont schlagen in die selbe Kerbe wie so viele ihrer Kollegen. Angepisstes Gebell, organisches Jagdgetrommel und tiefe, schwere Trümmerriffs bilden die Zutaten für diesen insgesamt sehr angenehmen, wenn auch wenig außergewöhnlichen Cocktail. Das Album dauert etwa 35 Minuten und plätschert dennoch die meiste Zeit über gleichförmig vor sich hin, während bekannte Versatzstücke des Extreme Metal neu-kombiniert werden. Das tut keinem Weh, aber begeistert auch niemanden so richtig. Hier gibt es nichts, was man nicht schon einmal so oder so ähnlich bereits gehört hat. "Necropath" ist kein schlechtes Album und ERODED auch ganz bestimmt keine schlechte Band. Sie leben Death Metal und wissen was für eine Atmosphäre bei einem entsprechenden Genre-Release entstehen muss, allerdings stechen sie einfach nicht heraus. Es gibt zwar immer wieder coole Momente, die den Hörer mitreißen, aber alles in allem gibt es für mich zu wenig Argumente diesen Dreher einem anderen soliden Todesstahl-Langspieler vorzuziehen.
Kurzum, würde "Necropath" bei einem Kumpel im  Auto laufen, würde man engagiert mitwippen, aber gleichzeitig nicht genug Interesse aufbringen, um nach dem Namen der Band zu fragen. Wer allerdings im Allgemeinen nicht genug von Old-School Death Metal bekommen, kann diese Scheibe ruhig antesten.
Seit 27.07.2018 ist sie im Sortiment von F.D.A. Records sowohl als Vinyl und CD als auch als Download zu haben. 

6 von 10 Punkten

[Adrian]

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