Samstag, 20. Januar 2018

Angehört: Revolting - Decaying - Endseeker

Es sollte euch inzwischen aufgefallen sein, dass wir bei Totgehört große Fans von FDA Records sind. Das beliebte Underground-Label aus Wriezen liefert uns regelmäßig bärenstarke Alben aus dem Extreme-Metal-Untergrund, die fast ausschließlich ins Schwarze treffen. Auch im Januar sind mit den neuen Scheiben von REVOLTING und DECAYING wieder heiße Platten erschienen, die wir euch nicht vorenthalten wollen. Außerdem gibt es mit ENDSEEKER einen fetten Release, der uns 2017 leider durchgegangen ist. 


Beginnen wir mit "Monolith Of Madness" von REVOLTING, das gestern
erschienen ist . Bereits vorab hatten wir uns etwas intensiver mit den Preview-Tracks des schwedischen Studioprojekts befasst und waren bereits dem Sound einmal mehr verfallen. Auch auf dem sechsten Longplayer der Schweden geht man den eingeschlagenen Weg konsequent weiter und serviert verrotteten Old-School Death Metal mit kosmischer Horrorthematik. Wer Lovecraft mag, ist hier genau richtig. Dazu gibt es instrumental ein fettes Stockholm-Brett, das neben HM2-Harmonien auch einen Haufen feiner cooler Soli und dunklen Melodien parat hält, die bei Freunden von EDGE OF SANITY und DISMEMBER auf fruchtbaren Boden fallen werden.  Allein 'Cadaver Patrol' hat genug Hit-Potenzial, damit man sich diesen Dreher ins Regal stellen sollte. Die 36 Minuten Spielzeit sind ein komprimiertes Sperrfeuer, das auf überflüssigen Ballast verzichtet. Hier knacken die Nackenknochen durchgängig!

9 von 10 Punkten


Ebenfalls seit gestern auf dem Markt ist die neue Langrille von DECAYING. Auf "To Cross The Line" rocken die vier Finnen morbide übers Schlachtfeld und
mixen Einflüsse von HAIL OF BULLETS, BOLT THROWER und ASPHYX zu einem explosiven Molotowcocktail. Das Drumming ist wunderbar organisch und die Riffs klingen wie eine wütende Kreissäge. Dazu gibt es neben Subwoofer-Growls auch eine Menge Grunts, die sehr authentisch an Martin van Drunen erinnern. Dieses Flächenbombardement geht mit einer Menge Stakkato-Beats gut ins Ohr und besitzt gleichzeitig die richtige Menge an mahlenden Einschüben, die wie bei 'Nothing Is Free' mit singenden Gitarren angereichert werden. Das hat man zwar auch schon alles irgendwo gehört, aber die Nordosteuropäer setzen die bekannten Versatzstücke so gut in Szene, dass sie trotzdem aus der Flut an monatlichen Death Metal Releases herausstechen. Ich bin gespannt diese  treibenden Stücke live zu erleben - man kann nämlich bereits auf Platte erahnen, welches Bühnenpotenzial  hier vorhanden ist.

8,5 von 10 Punkten



Bereits am 20.10.2017 erschien die erste Full-Length von ENDSEEKER. Da uns
die 2015er EP "Corrosive Revelation" nicht völlig überzeugen konnte, hatten wir diesen Release sträflicherweise auf die lange Bank geschoben und gleichzeitig einen großartigen Old-School-Deather des letzten Jahres übersehen. "Flesh Hammer Prophecy"  ist ein amtlicher Prügel geworden, der seine Wurzeln im Schwedentod nicht verheimlicht. Die Hamburger gehen auf diesem Vorschlaghammer deutlich tighter zu Werke als noch vor wenigen Jahren. Ein Track wie 'Demon Spawn' montiert dem Hörer mit gnadenloser Härte den Schädel von den Schultern und zieht erfreuliche Querverweise zur Stockholm-Schule ohne dreist zu kopieren. Auf allen Ebenen haben sich die Norddeutschen gesteigert und erinnern in den besten Momenten an Kollegen wie REVEL IN FLESH oder ENTRAILS

Die zehn Tracks machen einmal mehr deutlich,  dass guter Elchtod nicht zwangsläufig aus Skandinavien importiert werden muss, sondern auch bei uns bei zu finden ist.

8 von 10 Punkten

[Adrian] 

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