Donnerstag, 13. Juli 2017

Throwback Thursday: Coffins "The Fleshland"

Was machen eigentlich COFFINS? Die Japaner haben im vergangenen Jahr ihr 20. Wiegenfest gefeiert, aber ihre Fans auch weiter auf ein neues Album warten lassen. Es ist zwar nicht so, dass die Tokioter faul wären - immerhin haut man in schöner Regelmäßigkeit Splits und EPs raus - aber Full-Length-Veröffentlichungen bleiben dann doch eher die Ausnahme (bisher sind es lediglich vier vollwertige Platten). So feiert das immer noch aktuelle Album "The Fleshland" gerade seinen vierten Geburtstag und passend zum Rückwerf-Donnerstag schauen wir uns dazu mein Review für Powermetal.de aus 2013 noch einmal (in gekürzter und aufpolierter Form) an.
Hauptsächlich der Einfluss der späten 80er und frühen 90er ist bei diesem Monolith herauszuhören, der zwar in der Hauptsache wie eine tonnenschwere Dampfwalze vor sich hin wabert, aber auch schnellere Ausbrüche wie 'No Saviour' zu bieten hat, deren Groove und Rhythmus direkt ins Ohr gehen. Wenn man es nicht direkt weiß, wird man nur schwer darauf kommen, dass es sich bei dieser Combo um Asiaten handelt, denn die Machart der Songs ist so verdammt westlich, dass man in jedem Fall eher eine amerikanische oder europäische Truppe hinter diesen Tracks vermuten würde. 'Rotten Disciples' ist beispielsweise eine sehr gelungene Sludge-Abrissbirne, die man unbedarft im Süden der USA ansiedeln würde, während 'Dishuman' für unkundige Ohren eher von einer schwedischen Gruppe wie GRAVE stammen könnte. Der Hauptbestandteil des extremen Mixes bleibt aber morbider Doom Metal, der weder monoton noch kitschig klingt.  Ein besonderer Anspieltipp ist der Rauswerfer 'Tormentopia', der mit seinem DOWN-haften Beat ein echtes Highlight darstellt.

Alles in allem ist COFFINS "Fleshland" eine lohnenswerte Anschaffung für alle, die es auch mal etwas langsamer mögen und trotzdem nicht auf ihr tägliches Todesblei verzichten wollen. Die Japaner machen zwar nichts wirklich Neues, aber das, was sie machen, machen sie sehr gut. Reinhören lohnt sich in jedem Fall!

8,5 von 10 Punkten

[Adrian]

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen