Freitag, 24. Februar 2017

CD-Review: Fubar "Weltschmerz"

Ich stamme ja ursprünglich aus Limburg an der Lahn, wie der eine oder andere Leser vielleicht weiß. Und immer mal wieder fragt mich jemand, den ich gerade erst kennengelernt, ob aus Limburg nicht dieser berühmte Stinkekäse kommt. In diesem Fall verweise ich augenrollend darauf, dass es dabei um die niederländische Region Limburg und nicht um die deutsche Domstadt handelt. Neben übel-riechendem Käse kommen aus diesem Teil des Oranje Königreiches auch einige kompetente Extreme-Metal-Bands. Eine davon hört auf den Namen FUBAR und schlägt sich seit knapp 16 Jahren mit Grindcore durch. Mit "Weltschmerz" erscheint im März das nunmehr dritte Album des Trümmerfünfers bei der brandenburgischen Talentschmiede F.D.A. Records.
Die Niederländer liefern 14 schnelle Tracks ab, die weit über den gängigen
Grind-Erwartungshorizont hinausgehen. Denn man mischt den klassischen 80s NAPALM-DEATH-Sound mit allerhand Elementen aus Crust, Old-School Death und Black Metal (wie zum Beispiel in 'Forsaken'). Die Riffs sind ausgereifter als bei vielen Kollegen der Zunft und bleiben mit starker Melodieführung nachhaltig im Gehörgang kleben. Vokalist Luc wird immer wieder von seiner Saitenfraktion beim Gesang unterstützt, wodurch eine herrlich breite Variation von Shouts, Growls und Screams zu Stande kommt, die den einzelnen Songs einen besonderen Dreh verleiht. Der durchweg treibende Beat bringt die Rückenmuskulatur in Wallung und sorgt dafür, dass man sich beim unbewussten Kopfnicken erwischt. 
Im Grunde machen die Limburger auf ihrem dritten Longplayer alles richtig. Härte, Geschwindigkeit, Melodie und Abwechselung stehen in einem ausgewogenen Verhältnis. "Weltschmerz" vereint die rotzige Schnörkellosigkeit klassischer Earache-Releases mit dem durchdachten Song-Writing wie man es von ROTTEN SOUND oder NASUM gewohnt ist. FUBAR ist Grindcore und hat gleichzeitig nichts mit dem Pimmel-Fotze-Gore gemein, in den dieses Genre vor Jahren abgedriftet ist.

Streckt also eure Faust in die Höhe für dieses Manifest des ernsthaften Grinds.
Ab dem 24.03.2017 bereichert diese Scheibe das Portfolio von F.D.A. Records.

8,5 von 10 Punkten

[Adrian]

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