Donnerstag, 3. November 2016

CD-Review: Vader "The Empire"

Ich ziehe meinen Hut vor VADER. Nach weit über 30 Bandjahren schaffen es die Polen immer noch vier Alben innerhalb von fünf Jahren zu veröffentlichen. Das kriegt nicht jeder hin - vor allem nicht auf diesem Niveau. Der neuste Output "The Empire" ist das 13. Album der Kapelle und präsentiert sich aggressiver und spannender als so manches Debüt des todesmetallischen Nachwuchses.
Eigentlich ist ja VADER keine reine Death-Metal-Truppe, sondern zeichnet sich
durch die Vermischung verschiedener musikalischen Zutaten aus. Schwarze Elemente findet man hier genauso wieder wie Riffs aus Thrash und Rock'n'Roll (siehe beispielsweise 'Iron Reign'). Mich persönlich freut es außerdem dass sich die Osteuropäer bei der Song-Länge auch hier wieder treu bleiben und auf dem vorliegenden Album nicht einmal die Fünf-Minuten-Grenze sprengen. Grundsätzlich bleibt man sich bei VADER in sehr vielen Bereichen treu. Das typische Stakkato-Riffing bildet das Leitmotiv, die tiefe, drückende Stimme von Piotr Paweł Wiwczarek verleiht dem Bandsound seine ganz eigene Identität und das Drumming untermalt währenddessen den akustischen Armageddon mit punktgenauen Maschinengewehrsalven. Im Grunde bleibt alles wie immer - aber dennoch schafft es ein Track wie 'Feed My Pain' mich bei den Eiern zu packen. Ähnlich wie andere Genre-Gründerväter genießt auch diese Legende einen Sonderstatus. Redundanz ist nicht nur erlaubt - nein, sogar ausdrücklich erwünscht - wenn man bereits vor vielen Jahren die richtige Formel gefunden hat, um regelmäßig starke Nummern wie 'Parabellum' rauszuhausen, die es so schon mehrfach in der Bandgeschichte gegeben hat und die dennoch unheimlich frisch klingen, dann soll man den eingeschlagenen Pfad auch auf keinen Fall verlassen. 
Kurzum, die 33 Minuten Spielzeit von "The Empire" machen einfach richtig viel Spaß. Vom Antreiber 'Angels Of Steel' bis zum finalen Dreschflegel 'Send Me Back To Hell' gibt es hier nichts zu beanstanden. VADER haben ihren Stil gefunden, perfektioniert und bilden damit einen der wichtigsten Fixpunkte in der harten Szene überhaupt. Echte VADER-Fans werden hier ohnehin zugreifen, aber auch Freunde des Extreme Metals an sich sollten mal wieder ihre Blicke nach Osten wenden, denn mit Peter und Co ist immer noch zu rechnen.
Ab 04.11.2016 gibt es die Scheibe bei Nuclear Blast im Angebot.

9 von 10 Punkten

[Adrian] 

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