Sonntag, 18. Oktober 2015

Live-Review: Guardians Gate in Langenbach

Gestern hat es mich in kleines Dorf bei Weilmünster im Landkreis Limburg-Weilburg verschlagen, hier hat der erste gemeinsame Auftritt von GUARDIANS GATE und ihrem neuen Sänger Flo stattgefunden. Die Hard'n'Heavy-Truppe aus erfahrenen Metalheads hat einen Gig hingelegt, den ich so nicht erwartet hätte.

Im kleinen Rahmen spielen die Hessen auch ohne Supportbands einen perfekten Gig im örtlichen Dorfgemeinschaftshaus, der mich mit offenem Mund staunen lässt. Der Sound ist so gut abgemischt, dass sich wesentlich größere Bands hieran ein Beispiel nehmen sollten. Denn man hört jede Facette der Gitarren, des Basses, der Drums und der Vocals gleichermaßen angenehm heraus. Nichts ist zu laut oder zu leise eingestellt und auch insgesamt hat die Show eine Menge Energie ohne, dass man nachher mit blutenden Ohren heimfahren muss. Bevor wir zur Darbietung kommen, noch ein dickes Lob an die Lichtgestaltung (ein Detail, das ich nur selten hervorhebe). In diesem Fall verdient der Lichttechniker ein besonders dickes Dankeschön, den bei diesem Auftritt haben sich die Spots und die Strahler perfekt mit den Songs der Band synchronisiert und für eine besondere Atmosphäre gesorgt. Diese professionellen Rahmenbedingungen werden ebenso engagiert von GUARDIANS GATE angenommen und die Kapelle zockt eine begeisternde Performance herunter. Los geht es mit 'The Way It Feels When You Hurt Inside'. Dieser Song zeigt, wie dynamisch und treibend die Herren sein können. Es wird keine Zeit verloren und mit mitreißenden Rhythmen und eingängigen Melodien, die sich im Gehörgang festsetzen, überzeugt man vom ersten Song an. 
Auch wenn der musikalische Hintergrund stark auf einem klassischen Schwermetall-Fundament fußt, finden sich hier viele verschiedene Einflüsse wie ratternde Thrash-Gitarren, groovige Stoner-Riffs oder auch emotionale Momente. Der energiereiche (Anti-)Love-Song 'Able To Love' sowie das Gänsehaut-Cover vom GUNS'N'ROSES-Klassiker 'Patience', das Sänger Flo gefühlvoll nur mit einer akustischen Gitarre dargeboten wird, ziehen viele Zuschauer direkt vor die Bühne. Ebenfalls ein Cover ist 'Fight For Your Right' (im Original von den BEASTIE BOYS), das die Kapelle wunderbar in eine harte Metal-Hymne übersetzt und der Frontmann mit einem dreckigen Gesangsstil herrlich rotzig interpretiert. Die Leute sind begeistert und wollen mehr und obwohl alle Songs von der Setlist gespielt wurden, lässt sich die Band nicht lumpen. Kurzerhand wiederholt man 'Welcome To The Dark Age' (wozu es auch ein aufwendiges Musik-Video gibt) - dieser Titel ist ein klassischer Heavy-Metal-Hammer, der in bester 80s-Tradition einen Text über Ritter, Hexen und Inquisition mitbringt, dessen Refrain man schnell mitsingen kann. Nach knapp 70 Minuten ist dann auch wirklich Schluss und ich bin völlig hin und weg. Denn die Zeit ist wie im Flug vergangen, gelangweilt habe ich mich keine Sekunde und meine Erwartungen wurden  völlig übertroffen. 
Dass GUARDIANS GATE gut ist, dachte ich mir schon nach dem Videoclip, aber live hat mich die Kombination aus dem tollen dem Instrumental-Zusammenspiel und der variablen Stimme des neuen Sängers vollends überzeugt. Gerne mehr davon!

[Adrian]

1 Kommentar:

  1. Flo hats echt verdammt drauf! Sollte da live mal was gehen bin ich ja mal sowas von dabei

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