Sonntag, 26. Juli 2015

Live-Review: Ragnarock Open Air 2015 - Part 1

Eigentlich ist das hier keine richtige Live-Rezension, sondern mehr ein kurzer Abriss zum Ragnarock Open Air 2015. Drei Tage lang haben Bands wie AHAB, SUIDAKRA, MASTER, SAMAEL oder auch SOLSTAFIR den Langendorfer Sportplatz umgepflügt und die 14. Auflage des Festivals zu einem echten Kracher werden lassen.

Nachdem ich bereits 2014 ins Wohratal gefahren bin und zumindest den letzten Festivaltag erlebt hatte, war ich diesmal an allen Tagen Vorort (wenn auch nicht in offizieller Totgehört-Mission). Donnerstag ist Anreisetag. Als unsere kleine
Quelle: Fuelinject - Facebook
Gruppe auf dem Campingplatz aufschlägt ist noch wenig los und die meisten Zelte und Pavillons stehen versprengt herum. Aber bereits wenige Stunden später befinden wir uns in der Mitte einer kleinen Zeltstadt, die von einem mehrheitlich sympathischen Publikum bevölkert wird. Das Festivalgelände ist etwa zehn bis 15 Gehminuten vom Zeltplatz entfernt und wem der Gang zur Bühne immer noch zu weit ist kann den kostenlosen Shuttlebus nutzen, der zwischen Camping Ground und Festivalareal hin und her pendelt. Los geht es auf der Stage aber erst um 19 Uhr. Hier stehen mit den Hessen von FUELINJECT, die ersten Rocker des Tages auf der Bühne.
Die jungen Thrasher sorgen für ordentlich Stimmung und gehören zu der Gruppe von Lokalmatadoren, die die Besucher bereits von den Main Acts an die Bühne locken soll. Mission erfüllt! Mit THE GREAT COLD wird es danach wesentlich langsamer und schwerer. Die ebenfalls aus der Region stammenden Herren spielen stilistisch ein ähnliches Brett wie OMEGA MASSIF und schaffen die perfekte Stimmung um sich einige Biere zu genehmigen.

CORROSIVE kommt danach und wird von mir leider verpasst. Aussagen von Zuschauern zufolge sollen die Death-Metaller aber eine tolle Show hingelegt haben. Zu UNWHOLE bin ich wieder am Start, aber bin nur bedingt aufnahmefähig. Der Bierkonsum hinterlässt erste Spuren, aber die Anselmo-Dimebag-Fans machen mir vielleicht gerade deswegen eine Menge Spaß - mit einer Cover-Auswahl, die PANTERA, SUPERJOINT RITUAL und DOWN umfasst. Bis zum Schluss bin ich allerdings nicht dabei, eigentlich wollte ich am Zelt noch Kräfte sammeln, um mir die KAMIKAZE KINGS anzuschauen, die für ihre exzentrische Show bekannt sein sollen. Jedoch schaffe ich es nicht mehr mich aufzuraffen und spare mir lieber meine Energie für Tag zwei auf.

Und diese Energie wird auch benötigt. Denn schon um 13 Uhr geht es weiter. Meine lieben Freunde von SPREADING MIASMA stehen auf der Bühne und eine durstige Meute überrennt parallel den Bierstand - da es Freitags und Samstags Freibier zum Opener gibt. Nichtsdestotrotz liegt mein Fokus auf der Bühne, wo die Gießener Truppe tolle Brutal und Tech-Death Songs herunterzockt, die mal technischer, mal angeschwärzter sind. Sänger Nico ist daneben  mit seinen Vocals, seinen Ansagen (beispielsweise zum Thema Bagger fahren) und in seiner Rolle als General der geborene Metal-Frontmann. Insgesamt ist das Ganze eine super Vorstellung. Danach geht es mal wieder zum Zelt und die nächsten drei Bands (CLOUDBRAKER, SOBER TRUTH und THE DAY OF LOCUSTS) fallen meinem Gammeln auf dem Zeltplatz zum Opfer. Zu WRACK geht es dann erst wieder hoch zur Bühne. Denn die sympathischen Bochumer sind eine der wenigen Schwarzmetallkapellen des Festivals und haben zusätzlich ein Geburtstagskind in ihren Reihen. 

Da gibt es vom Veranstalter auch ein Geschenk (ein kleiner Kuchen auf einer Flasche Wodka) und Sänger Wishbone verteilt selbst Jack Daniels an die Fans in den ersten Reihen. Ein gelungener Auftritt! Nicht nur wegen der Freigetränke, sondern auch weil die Herrschaften aus dem Pott eine sehr intensive und massive Soundwand auffahren und gleichzeitig Klischees keine Chance geben. Einfach ungezwungener Black Metal mit authentischen Mitgliedern.
Mit DREAM SPIRIT kommt danach die exotischste Band des Festivals. Die
Quelle: 梦灵 - Facebook
Chinesen verbinden traditionelle asiatische Klänge mit harten Gitarren und Vocals in Landessprache. Dieses Konzept wird sehr gut angenommen und das Interesse an den Männern aus Fernost ist gewaltig. Die mitgereiste Merch-Verkäuferin ist dementsprechend überfordert mit dem Ansturm, der nach dem Gig auf sie einprasselt und wird von einem lokalen Kollegen dabei unterstützt die Meute zu meistern. SIX REASONS TO KILL und NEGATOR lasse ich wieder beide aus (Grund: schon mehrmals gesehen) und nähre meine Vorfreude auf MASTER mit einigen Bieren und Konservenmusik am Zelt.


Dementsprechend bin ich auch schon relativ angeheitert als Paul Speckmann und Co loslegen, die amerikanisch-tschechische Bands hat einige treue Anhänger auf dem Ragnarock, die die Kapelle so schwer abfeiern, dass die Securities die ersten Reihen zur Mäßigung ermahnen. Genial bleibt der Auftritt dennoch und Speckmann ist und bleibt einfach der König im Death-Metal-Ring, der nach eigener Aussage acht Stunden von Tschechien rüber fährt, um ein paar Songs für seine Fans zu spielen. Total Respect! SOLSTAFIR im Anschluss sind für viele das große Highlight des Abends und dementsprechend voll wird es vor der Bühne. die Isländer legen einen genau so emotionalen wie intensiven Gig wie ein Jahr zuvor auf dem ungleich größeren Party.San Open Air hin. Die Nordmänner ziehen den Gig professionell runter, aber wirken damit zu keinem Zeitpunkt so, als würden sie eine Standard-Show aus dem Ärmel schütteln. Ich bekomme zwar nicht alles mit, weil ich zwischenzeitlich auf der Wiese vor der Bühne penne (laut Aussage meiner Kollegen liege ich sehr witzig auf dem Rücken und schlafe bald eine halbe Stunde; dafür gibt es dann auch ein Wasser von der Security, die sich scheinbar um meinen Gesundheitszustand gesorgt hat: Danke dafür!). 

Feedback zum letzten und gleichzeitig stärksten Festivaltag, gibt es dann morgen wenn ich wieder etwas fitter bin (ich schreibe die diesen Zeilen am Sonntag nachdem Open Air). Im Moment reicht die Energie nicht aus, um auch den gestrigen Tag zu resümieren. Entschuldigt deswegen auch etwaige Rechtschreib-, Grammatik- und Ausdruckfehler (die sich heute häufen dürften, da sich mein Hirn so anfühlt als wäre es in die Wäscheschleuder geraten). 

Hier geht's zu Teil 2!

[Adrian]

1 Kommentar:

  1. Also die wohl weitaus Interessanteste Band bleibt da wohl wirklich Dream Spirit :)
    Ich dachte zuerst vom.Bild her das ich mal Chinesen mit ner Mächtigen Stimme hör.
    Aber Musikalisch absolut Interessant. Aber es würde in einem Klassischen China Restaurant jetzt nicht wirklich auffallen wenn man die CD's austauscht :D
    Ich dachte da eher an so eine gewisse Härte die zum Beispiel Korpiklaani mitbringt. Aber außer dem Musikalischen. Naja, Pustekuchen. Aber trotzdem Interessant :)

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