Sonntag, 19. Juli 2015

Angehört: Gathering Darkness - Tyrants Blood "The Light Won't Save You"

Mit "The Light Won't Save You" liegt bereits seit einiger Zeit das Extreme-Metal-Album der Brutalos von GATHERING DARKNESS und TYRANTS BLOOD bei mir herum. Bei den ersten Durchläufen hat das Gemeinschaftsprojekt noch nicht bei mir gezündet, aber es steckt doch mehr dahinter als der erste Eindruck vermuten lässt.
Oberflächlich betrachtet ist GATHERING DARKNESS, die den Anfang machen, eine generisch
austauschbare Brutal-Death-Kapelle. Allerdings fallen mit jedem Durchgang mehr und mehr schicke Details auf. Neben dem mächtigen Soundgewand, sorgen vor allem das apokalyptische Riffing und das tiefe Growling für eine intensive Stimmung á la DEICIDE (siehe zum Beispiel 'Negative Metamorphosis').
Rhythmisch attraktiv ist vor allem der letzte Track des ersten Akts. 'Through The Oceans Of Misery' kommt mit einem leichten Thrash-Anflug daher, das mir persönlich innerhalb der Besten an der ersten Hälfte gefällt.
TYRANTS BLOOD sorgt im direkten Anschluss für ein chaotisches Hi-Speed-Brutal-Death-Sperrfeuer, auf das sich die Ohren erst einmal einstellen müssen. Mit einem Schuss Black Metal prügelt sich der Vierer im Express-Tempo durch die vier Eigenkompositionen. Dabei bewegen sich die Kanadier aber oftmals zu sehr am Limit und die einzelnen Bestandteile vermengen sich zur einer strukturlosen Klopperei, die es unmöglich macht ein klares Konzept heraus zu hören. Wer eine so kompromisslose Form des Extreme Metal mag, ist bei diesen Herren genau richtig. Ich allerdings glaube, dass die Grenze zur Hörbarkeit deutlich überschritten wurde. Wenn etwas vom Gas gegangen wird, kann man der Band zwar etwas abgewinnen, aber immer wieder torpediert das auftretende Durcheinander den an sich guten Eindruck.


Insgesamt ist dieses Joint Venture ein zweischneidiges Schwert. Während GATHERING DARKNESS mit jedem Durchlauf besser zu werden scheinen (auch wenn sie nie meine Lieblingsband werden),



blickt man auch auf Lange Sicht bei TYRANTS BLOOD einfach nicht durch. Wer es schnell und gerne auch schwer vertrackt haben will, sollte hier zuschlagen. Allen anderen sollten gewarnt sein, dass es einige Zeit braucht um mit dieser Split warm zu werden, sofern das überhaupt bei jedem Hörer möglich ist. 
Seit September 2014 kann man das Teil bei Hecatombe Records erstehen. 

[Adrian]

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