Freitag, 15. August 2014

CD-Review: Origin "Omnipresent"

Technical Brutal Death Metal. Dazu fallen mir nur drei Worte ein: "Oh mein Gott!" Wenn es ein Todesblei-Subgenre gibt, das ich überhaupt nicht leiden kann, dann ist es in jedem Fall diese unheilvolle Schublade. Natürlich gibt es immer auch Ausnahmen wie CRYPTOPSY, OBSCURA oder PSYCROPTIC, die beweisen, dass brutaler und technischer Death Metal nicht zwangsläufig nerv-tötend sein muss, aber ORIGIN gehört definitiv nicht zu dieser Riege. Nichtsdestotrotz liegt mir aktuell ihr neues Album "Omnipresent" vor.
Die 13 Songs lassen sich auf den ersten Blick kaum auseinanderhalten und rattern durch ihre zum Teil sehr kurze Spielzeit von unter 150 Sekunden ultra-rasant an einem vorbei ohne dabei nur die Spur eines Eindrucks zu hinterlassen. Gäbe es nicht Zwischenspiele wie 'Continuum', das aus atmosphärischen Samples und einem zwei-minütigen, selbst-darstellerischen Gitarrengewichse besteht, dann würde ich wahrscheinlich kaum merken, dass sich die Track-Anzeige des CD-Players immer wieder verändert. Das mit fast fünf Minuten für Bandverhältnisse geradezu episch lange 'Unattainable Zero' zieht zwar endlich mal die Handbremse, aber verfällt hier zu stark ins andere Extrem und langweilt auf ganzer Linie mit einem monotonen Gestampfe, was wohl Fans der Kapelle zu einem "Monster-Groove" verklären werden.
Natürlich ist aber auch hier nicht alles schlecht und 'Redistribution of Filth' verleitet mit seinem rockigen Grind-Charakter tatsächlich zum Aufhorchen (warum gibt es auf diesem Rundling nicht mehr solche Nummern? ORIGIN scheint doch in der Lage zu sein ansprechende Songs zu schreiben wenn Selbstdarstellung und High-Speed-Blasts mal ein wenig in den Hintergrund treten). Eintönigkeit und generischeres Geballer bleiben aber im weiteren Verlauf das beherrschende Element dieser Scheibe. Song-Dienlichkeit ist hier weitestgehend ein Fremdwort und selbst eingefleischte Brutalo-Deather werden sich  schwer mit dieser Ausgeburt der Extremisten-Hölle tun.


Immerhin findet man mit dem S.O.D.-Klassiker 'Kill Yourself' noch ein schönes Cover für den Abschluss und hinterlässt so zumindest keinen schlechten Nachgeschmack. Trotzdem ist "Omnipresent" insgesamt mehr als verzichtbar (um nicht zu sagen: überflüssig). Ich bin zwar (von Haus aus) nicht der größte Fan von Technik- und Brutalo-Sounds, aber selbst unter neutralen Gesichtspunkten ist dieses Album einfach nur stinklangweilig und reißt den Hörer zu fast keinem Zeitpunkt mit. Es gibt zwar ein paar Ausnahmen, aber insgesamt ist das Songmaterial austauschbar und belanglos. Sorry, ORIGIN, aber mit diesem Silberling  gewinnt ihr keinen Blumentopf.
Wer es trotzdem braucht kann es seit dem 4. Juli bei Agonia Records abgreifen.

4,5 von 10 Punkten

[Adrian]

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