Samstag, 24. Mai 2014

Angehört: Lantlôs - Dornenreich - The Styx Shipping Society



Heute geht es an dieser Stelle um die letzten drei Reviews, die ich für powermetal.de verfasst habe. Dabei werde ich drei Bands vorstellen, die eigentlich aus dem Black Metal kommen und inzwischen auch andere Einflüsse zulassen beziehungsweise den Stil komplett gewechselt haben. Die bekannteste Kapelle dieses Triumvirats dürfte dabei DORNENREICH sein.
Da der Name schon gefallen ist, beginnen wir auch einfach mit den Tirolern mit. Sie haben dieses Jahr nämlich ihr neues Album "Freiheit" auf den Markt geworfen und haben sich mal wieder den (neo)folkigen Klängen, die von Fidel und Gitarre beherrscht werden, zugewandt. Vor allem die Klampfe darf sich im vollen Umfang austoben. Sogar südeuropäische Anleihen, die teilweise sehr nach Flamenco und Spanien klingen, sind vertreten. Mit Liedern wie 'Das Licht vertraut der Nacht' zeigt die österreichische Combo weiter, dass sie immer noch was für Metal übrig haben und Sänger Eviga beweist mal wieder wie theatralisch er singen kann.Für Puristen ist DORNENREICH sicher nichts, aber wer auch OF THE WAND AND THE MOON oder NEUN WELTEN mag, für den ist das genau die richtige Platte.


Eine weitere Band, die auf ihrer neuen Scheibe nicht viel mit Schwarzmetall zu
tun hat, ist LANTLÔS. Eigentlich haben sich die Männer aus Rheda seit der zweiten Platte immer weiter vom Black Metal entfernt, aber allerspätestens mit "Melting Sun" sollte auch dem letzten Fan, der gehofft haben sollte, dass sich die Post-Metaller wieder in eine härtere Richtung bewegen würden, klar sein, dass er jede Hoffnung darauf begraben kann. LANTLÔS spielen auf ihrem 2014er Opus eine Mischung aus Sludge, Doom Metal und dem gewohnt progressiven Post Rock. Mir ist "Melting Sun" insgesamt zu erwartbar und zu harmlos, allerdings ist es objektiv betrachtet ein atmosphärisches Album, das technisch gut umgesetzt wurde und Liebhaber von GOD IS AN ASTRONAUT begeistern kann.



Der dritte Longplayer in unseren kleinen Selbsthilfegruppe der anonymen
Avantgardisten hört auf den Namen THE STYX SHIPPING SOCIETY und hat mit "Auf Aschegrauen Straßen" einen sehr verkopften Output abgeliefert. Denn hier wird über eine halbe Stunde hinweg eine zusammenhängende Geschichte einer kalten dystopischen Welt ohne Recht und Ordnung erzählt. Musikalisch liegt das Ganze zwischen traditionellen Schwarzmetall-Elementen und weist auch einige rockige Elemente auf. Die Texte werden zwar im Black-Metal-Stil gesungen, aber ähnlich wie bei EISREGEN wird stets Wert auf Verständlichkeit gelegt. Und ähnlich wie der Tod aus Thüringen, gibt es auch hier ab und zu klare Passagen. Allerdings bewegen sie sich die Lyrics nicht auf demselben trashigen Horror-Niveau sondern erinnern mich mehr an die Arbeit von BETHLEHEM


Wie auch die anderen Scheiben ist auch der Release von THE STYX SHIPPING SOCIETY nix für orthodoxe Schwarzheimer. Wer allerdings offene Ohren hat und in diese Veröffentlichungen mal reinhören will, kann LANTLÔS und DORNENREICH bei Prophecy Productions abgreifen, während "Auf Aschegrauen Straßen" eine Eigenproduktion von THE STYX SHIPPING SOCIETY ist.
[Adrian]

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