Dienstag, 21. Januar 2014

CD-Review: Decomposed "Devouring"

Zurück zum Kerngeschäft von Totgehört: Death Metal. Diesmal bringen uns die Skandinavier von DECOMPOSED mit ihrem Longplayer "Devouring" in Stimmung.
Dieser Longplayer ist recht konventioneller Swe-Death der klassischen Prägung mit allen Trademarks, die man von einer Band aus dem Norden gewohnt ist. Hier ein paar ratternde DISMEMBER-Riffs und da mal ein wenig schwere Doom-Einschübe ('Ode To The End' ist hier das perfekte Beispiel). So weit so gut. Diese Formel läuft ja momentan ziemlich proper und wird von vielen Bands (darunter immer auch noch vielen Newcomer) aufgegriffen.
Nun, das macht es wiederum für jedes neue Schwedentod-Album schwerer sich von der Masse abzuheben. Denn auch wenn 'From The Darkness' einen ziemlich fetten Beat, einen mächtigen Groove und starken Chorus hat, fehlt teilweise doch etwas das Überraschungsmoment. Wieso sollte man zum Beispiel den Track 'Decomposition' hören, wenn man die Versatzstücke bereits von zehn anderen Bands her kennt? Versteht mich bitte nicht falsch, ich mag den Sound der Nordmänner sehr und handwerklich machen sie ihre Sache auch verdammt gut, aber der Funke will bei den ersten Durchläufen nicht so schnell überspringen. So sind die gutturalen Vocals zwar übelst durchschlagskräftig, aber lassen die nötige Individualität und einen gewissen Wiedererkennungswert vermissen.
Ich bin hin und hergerissen. Die Band ist nämlich, wie bereits gesagt, im Grunde ziemlich klasse (gerade der namensgebende Opener ist herrlich brutal), unterscheidet sich dafür leider zu wenig vom Rest der Szene. Es ist die alte Leier, dass man sich nicht zu sehr vom Thema entfernen darf und dennoch mit einer eigenen Note aufwarten soll. Dieses Dilemma ist im Extreme Metal mit am größten und wenn "Decomposed" vor fünf Jahren erschienen wäre, dann würde ich vor Verzückung mit der Zunge schnalzen.


Allerdings gab es in den letzten Jahren und Monaten mit Bands wie den ENTRAILS, GRAVEYARD GHOUL, DEHUMAN REIGN oder auch HARM haufenweise schwedisch-angehauchten Todesstahl auf die Ohren und ich schätze den Stockholm-Sound nach wie vor sehr, allerdings bitte ich DECOMPOSED inständig mehr eigene Akzente zu setzen, um nicht in einem Wust an gleichgearteten Bands unterzugehen. Denn das wäre schade.
Memento Mori bringt am 04.03.2014 dieses Album über uns. Wer nicht genug Schwedentod daheim haben kann, ist hier genau richtig,

7 von 10 Punkten

[Adrian]

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