Donnerstag, 2. Mai 2013

CD-Review: Swazafix


Vic Records steigt in meiner Gunst immer mehr. Denn die dortigen Verantwortlichen scheinen vom Scheitel bis zur Sohle Undergorund Death Metal zu leben und bergen so immer häufiger versunkene Schätze der Todesblei-Geschichte. Eine der neusten Juwelen ist die Compilation "Anthem Of Apostasy" von SWAZAFIX

Diese Zusammenstellung bildet das gesamte Schaffen dieser niederländischen Band ab, das zwei Demos aus den frühen Neunzigern umfasst. Hinter der Kapelle steckt übrigens in der Hauptsache Theo Loomans, der auch zeitweise bei ASPHYX gesungen hat, als Van Drunnen nicht an Board war. 
Tragischerweise weilt Loomans aber bereits seit 1998 nicht mehr unter uns , da er durch einen Unfall, bei dem sein Auto auf einem Bahnübergang von einem Zug erfasst wurde, getötet wurde. Ob es sich dabei um einen bewussten Selbstmord oder eine Verkettung unglücklicher Umstände handelt, ist bis heute unklar. 
Allerdings bildet nicht das, sondern die Musik den Gegenstand dieses Artikels und die kann sich sehen lassen. 
Denn Anfang macht die 1991er Demo, die mit den drei harten Krachern 'Plaintive Parallels', 'Anthem Of Apostasy' und 'Lifelong Imprisonment' die Marschroute vorgibt. Gnadenloser Old-School Death im Stile von OBITUARY und den frühen DEATH regiert hier. Die Riffs sind traditionell gehalten und die singenden Soli fügen sich so perfekt ein, während der Gesang von Theo eine Reminiszenz aus Grewe, Schuldiner und Tardy darstellt.
Der zweite Teil der Rückschau steht dem Ganzen in Nichts nach und befeuert mit einem schnellen Feuerwerk wie 'Burdened Sufferance' die Euphorie, die SWAZAFIX erzeugen, noch weiter.
Wäre "Anthem Of Apostasy" das Debütalbum einer jungen Band, würden SWAZAFIX gnadenlos abgefeiert werden und in einer Liga mit SKELETAL REMAINS und CHAPEL OF DISEASE spielen, aber durch den Umstand, dass ihre Demos vor mehr als 20 Jahren in der ersten Death-Metal-Welle veröffentlicht wurden, wurde ihr Wirken durch die legendären Großtaten von ENTOMBED, DISMEMBER, MORBID ANGEL und Co völlig überstrahlt und durch den Tod von Bandkopf Theo steht ihnen auch keine zweite Chance à la ENTRAILS offen. 
Nichtsdestotrotz sind diese beiden Demos eine echte Perle für die wahren Old-School-Deather, die immer wieder auf der Suche nach unterbewerteten Gruppen sind. Vic Records sei Dank, ist diese Suche inzwischen etwas einfacher geworden. Zu danken ist in diesem Zusammenhang aber auch Berthus Westerhuis, dem Soundmann, der die Demos damals auf Tape gebannt hat und nach einer Generalüberholung der Welt wieder zugänglich gemacht hat. Erschienen ist der Tonträger übrigens bei verlinktem Label diesen April.

[Adrian]

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