Sonntag, 3. Februar 2013

Trash-Review: Heino


Wie bereits angedroht hat Schlager-Guru HEINO sein Coveralbum "Mit Freundlichen Grüßen" veröffentlicht und wie ebenfalls von mir bereits angedroht, bildet es den Gegenstand dieses Trash-Reviews. 

Man könnte eigentlich kurz machen und sagen, dass hier ein in die Jahre gekommener Volksmusiker mit ein paar hippen Tribut-Liedern versucht seine Rente aufzubessern, aber das wäre zu einfach. Stattdessen schauen wir uns das "verbotene Album" (wie der offizielle Untertitel ist) mal etwas genauer an. Beim Blick auf die Tracklist fällt auf, dass HEINO und CALLEJON (die ja auch bereits an dieser Stelle erwähnt wurden) einen ähnlich schlechten Geschmack zu haben scheinen. Denn sowohl die Metalcoreaner als auch die singende Sonnenbrille covern mit 'MfG' (von Fanta 4) und 'Ein Kompliment' von den SPORTFREUNDEn STILLER gleich zweimal den selben Track und auch abgesehen kommen mit DIE ÄRZTE und PETER FOX zwei weitere Interpreten gleich auf beiden CDs vor, von denen aber jeweils unterschiedliche Lieder verwurstet wurden. Im Fall von HEINO handelt es sich dabei einmal um 'Junge', was ja schon vorab durchs Internet geisterte, beziehungsweise um das schon im Original schaurige 'Haus Am See'.
Stilistisch ist HEINO sich treu geblieben. Viel Schmalz, viel Synthetik (alle Instrumente sind ziemlich klinisch bis mausetot) und eine pathetische Stimme, die sich begrenzt Mühe gibt an Gesang zu erinnern. Ideal fürs Altersheim, wenig anregend für Hörer diesseits der 95. Dennoch muss man sagen, dass dieses Album wesentlich besser runtergeht als das von CALLEJON. Denn im Gegensatz dazu, ist es einfach farblos und plätschert lediglich an einem vorbei, ohne Eindruck zu hinterlassen. Was wiederum aber nicht heißen soll, dass der Wiederholungswert hier irgendwie höher wäre. Keines der beiden Alben würde ich freiwillig noch mal hören wollen, aber bei HEINO hat man trotzdem noch einen gewissen Unterhaltungswert. Denn man kommt aus dem Lachen nicht mehr heraus, wenn man hört wie er Texte von RAMMSTEIN oder auch OOMPH! versucht in ein Schlager-Gewand zu hüllen. Dies misslingt natürlich und der Krempel wird dadurch erst besonders witzig. Insbesondere da bei der Textzeile 'Augen Auf, Ich komme" der Volksmusiker klingt, als käme bei ihm gerade was ganz anderes.
Insgesamt gehört "Mit Freundlichen Grüßen" aber völlig zu Recht in diese Kategorie und disqualifiziert sich für jede ernsthafte Rezension, denn es gibt ja eigentlich nichts was man hier bewerten könnte. Es ist so als müsste man die Leistung eines drittklassigen Kinderchors bewerten. Natürlich klingt es scheiße, was die machen, aber will man denen das wirklich ins Gesicht sagen? Viel lieber lässt man sie einfach machen und freut sich, dass sie Spaß an dem haben, was sie tun. 
Wer trotz allem HEINO eine Chance geben will, sei an Spotify verwiesen, hier gibt es den Opus in voller Länge auf die Ohren. Ich empfehle es zwar nicht aber dennoch viel Spaß dabei! 

[Adrian] 

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